Mikroboy berichteten in ihrem letzten Eintrag, dass es auf den Konzerten in Lübeck und Schwerin eher gesittet zuging. Das sollte sich aber wieder ändern! In Dresden gab es nicht nur viel mehr Publikum, sondern auch eine neue Band, die für die nächsten Konzerte im Vorprogramm auftritt: Cargo City. Wie das erste Konzert gemeinsam war und was bei Hotelbuchungen so schief laufen kann, wird uns nun Michi erzählen.
Dresden, 05.12.09
Viel zu früh müssen wir wieder aufstehen und machen uns auf den weiten Weg nach Dresden. Das Wetter ist grau und regnerisch und es ist schon längst wieder dunkel, als wir im Beatpol ankommen. Der Club ist echt schön. Wahnsinnig hohe Decken mit Stuckornamenten lassen ein gewisses Alter des Gebäudes vermuten.
Ich würde euch gerne von besonderen Vorkommnissen erzählen, weil es mir recht langweilig erscheint, immer die gleichen Gebetsmühlen runterzurasseln, aber es ist alles wie immer: Aufbau, Verkabeln, Soundcheck, Essen. Einzige Besonderheit: Ich gehe noch schnell Duschen vor dem Essen.
Ab heute haben wir neue Mitstreiter. Die nächsten vier Tage werden Cargo City vor uns ihr Programm zum Besten geben. Die kommen ähnlich zerknautscht wie wir in Dresden an und spielen ein sauberes Set an Akustikpopnummern. Dann wir. Die Laune der Dresdener ist spitze. Der Saal ist zwar leider ein wenig zu groß, um tatsächlich voll zu wirken, lässt aber zahlen- und stimmungsmässig nicht zu wünschen übrig. Steffen streamt die Show nun öfter mal im Internet. Sollte man ja nicht meinen, dass da jemand zuschaut. In der Tat waren da aber mehr als 100 Leute online!
Irgendwie ist keinem so richtig nach Feiern zu Mute, weil wir relativ bald nach Ende unseres Konzertes aus dem Club gekehrt werden. Irgendwas mit der Buchung ist schief gelaufen und wir teilen uns heute auf 2 Hotels auf. Anneli und Dommi bleiben in unmittelbarer Nähe des Clubs, während auf Simon, Steffen, Malle und mich noch ein längerer Fußmarsch durch Dresden wartet. Beim Hotel angekommen sind die Türen verschlossen und wir müssen den Portier vor die Tür klingeln. Der schaut uns ein wenig ungläubig an, wie wir da so stehen. Mit fingerlosen Handschuhen und Klamotten in Lidl-Tüten. Er lässt uns dann doch rein und ist, ab dem Moment in dem er erkennt, dass die Zimmer bereits bezahlt sind, auch scheißfreundlich zu uns. Wir treffen uns in Simons und meiner Suite und bestellen uns noch ein Weizenbier vor den Fernseher. Dann zieht es jeden in sein Bett. Morgen fahren wir nach Berlin, das wird groß und alle freuen sich drauf!