„Bewaffnet euch. Bringt Freunde mit. Verlieren macht Spaß und Heuchelei. Ihr langweilt euch so selbstgewiss, Oh nein, ich mein, das war gemein„. Diese Zeilen klingen vielleicht beim ersten lesen befremdlich, aber ich weiß, dass jeder von euch dieses Lied kennt und es wahrscheinlich im CD Regal stehen hat. Vielleicht nicht auf Deutsch, sondern auf Englisch. Die deutschen Zeilen gehören zum neuen Erdmöbel Album No. 1 Hits, das am gestrigen Freitag erschien.
Jeder kann so viel Indie, Alternative oder sonst eine Musikrichtung jenseits des Mainstreams hören, wie er will: An einigen Songs kommt man einfach nicht vorbei. Lieder, die immer und immer wieder im Radio oder Fernsehen auftauchen, so dass sie auch der größte Mainstream-Feind kennt. Lieder, bei denen man sich beim mitwippen und mitsummen erwischt, den Text kennt und vielleicht auch lautstark mitsingt. Genau diese Songs haben sich jetzt Erdmöbel genommen und daraus ihre eigenen deutschen Interpretationen gemacht. 12 Songs die wirklich jeder kennt, die irgendwo auf der Welt mal die Nummer eins der Charts waren, auf eine neue, nette Art eingespielt und präsentiert.
Teilweise verpasste Markus Berges, Sänger und Texter von Erdmöbel, den Stücken einen komplett neuen Text, teilweise übersetzte er ihn eins zu eins ins deutsche. So zum Beispiel geschehen bei „Einer wie wir„, im Original „One of Us“ von Joan Osborne, oder bei „Auf und Ab“ von den Vengaboys. Ja, auch diese Band hatte mal einen Nummer 1 „Hit“, und das sogar in Amerika. Besonders schöne Interpretationen liefern die Lieder „Fahler als nur Fahl“ (A Whiter Shade of Pale/Procol Harum) und „Was geht, Muschikatz?“ (What’s new, Pussycat?/Tom Jones)
Und von welcher Band stammen nun die Zeilen am Anfang? Weiter geht’s im Text mit „Hallo, Hallo, Hallo, K.O.“ und sie stammen aus einem Song, der eigentlich zu denen gehört, die man nie covern sollte, weil man es gar nicht besser machen kann. Aber Erdmöbel machen das ganz fantastisch. Bläser werden eingesetzt und man erkennt das Lied kaum wieder. „Denn diese Band war immer da und wird es sein am letzten Tag„, auch wenn sie schon seit über 13 Jahren nicht mehr existiert. Na immer noch nicht?
Bläser werden auf No. 1 Hits oft eingesetzt. Da wo in den original Stücken Computerbeats vorherrschen, nutzen Erdmöbel Klavier- und Pianomelodien. Gutes Beispiel ist dafür „Aus meinem Kopf“ (Can’t get you out of my head/Kylie Minogue). Und da ist er wieder: Der Ohrwurm. Lalala la la la la la lalala…
Bei diesen Versionen der Songs darf man ruhig laut mitsingen und gut finden ist auch nicht verboten sondern absolut erwünscht und uncool ist das vor den Indie-Freunden auch nicht. Reinhören kann man in alle Stücke hier.
Achja: Es riecht wie Teen Spirit.