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Melt! – Eine heiße Empfehlung

melt!07Vergangenen Sommer nahm ich mir das Recht, das Melt!-Festival als das beste Festival Deutschlands zu bezeichnen. Zweifelsfrei traf das bei dem einen oder anderen auf großen Widerstand, doch für mich gab es da gar keinen Zweifel: Bühnen, die die gesamte Nacht hindurch von großartigen Künstlern bespielt wurden, ein Festivalrestaurant mit fairen Preisen, echte Toiletten und natürlich dieses einzigartige Gelände. Inzwischen distanziere ich mich von impulsiven Urteilen, was aber nicht bedeutet, dass ich euch dieses Festival, das dieses Jahr vom 15. – 17. Juli in Ferropolis stattfindet, nicht ans Herz legen möchte.

Ferropolis – die Stadt aus Eisen. Zugegeben, das hört sich erst einmal nicht nach entspannter Festivalatmosphäre an. Riesige Schaufelradbagger, die zwischen den Bühnen stehen, den Weg versperren und einem das Gefühl geben, man tanze in einem ausgestorbenen Industrieviertel? Nein danke! Doch schon hier liegt ein großer Trugschluss: Spätestens zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs, wenn die riesigen Stahlbagger von Strahlern und mit viel Mühe angebrachten Dekolichtern beleuchtet werden, passt das alles besser als gedacht.

Stell dir doch einfach mal folgende Situation vor: Du befindest dich auf einem großen Platz. Vor dir befindet sich die Hauptbühne, auf der gerade für die nächste Band umgebaut wird. Du schaust auf deinen Zeitplan und bemerkst freudig, dass in zehn Minuten die Shout Out Louds die Bühne betreten werden, bevor am späteren Abend noch The Notwist und Kelis spielen werden. Toll, denkst du dir. Du schließt die Augen, doch das Funkeln der das Gelände umgebenden Eisengiganten, die hübsch dekoriert wurden, nimmst du trotzdem wahr. Irgendwo hinter dir auf diesem weitläufigen, aber dennoch übersichtlichen Gelände muss sich scheinbar mindestens eine weitere Bühne befinden. Du bist dir dessen ganz sicher, denn du nimmst ganz deutlich die Jubelschreie einer in deiner Vorstellung sehr friedlich tanzenden Menschenmenge wahr, die sich gerade darüber freut, dass DJ Koze den Höhepunkt seines Sets erreicht. Du öffnest die Augen wieder, bemerkst das Lächeln, das sich auf deine Lippen geschlichen hat und nutzt die verbleibenden acht Minuten, um dir einen Cocktail für gemütliche 2,50€ an der Bar von der glücklich wirkenden Dame geben zu lassen, bevor du weiter schlenderst, um dir noch einen vegetarischen Burger von einem der vielen, preislich ebenso fairen Stände zu besorgen. Das geht in Ordnung, da du schon vorher beschlossen hast, dich während des Shout Out Louds-Auftritts auf die gut gelegene, große Steintreppe zu setzen. Tanzen willst du dann später bei The Notwist. Die Kräfte müssen schließlich gut eingeteilt werden, weil du weißt, dass die Nacht hier erst endet, wenn du beschließt, dich in dein Zelt zu verziehen, weil es einfach nicht mehr möglich ist, deine Beine zu Indietronica-Beats oder zu eingängigen Gitarrenriffs zu bewegen.

So, oder so ähnlich, könnte eine Situation auf diesem tatsächlich einzigartigen Festival stattfinden. Einzigartig schon deshalb, weil es unabhängig von dem derzeitigen Trend, elektronische Elemente in typische Indiemusik zu integrieren, seit jeher DAS Festival ist, das sich nicht auf ein Genre festlegt, sondern sowohl die Helden der Indie-Gitarrenmusik als auch die der elektronischen Sparte und in kleineren Maßen sogar stilvolle Hip Hop-Musiker in Ferropolis willkommen zu heißen.

Neben den bereits erwähnten Künstlern geben sich weitere namhafte Artists wie Goose, Black Rebel Motorcycle Club, Tocotronic, Dizzee Rascal oder Dendemann die Ehre, die Bretter des diesjährigen Melt!-Festivals zu rocken!
Alles Weitere zum Festival findet ihr auf der entsprechenden Homepage. Über weitere Bestätigungen informieren wir natürlich!

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