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Interview mit Bratze

Bratze sind zwei Jungs aus Hamburg. Kevin Hamann und Norman Kolodziej, besser bekannt unter den Namen Clickclickdecker und Der Tante Renate. Ihr Debütalbum erschien dieses Jahr auf Audiolith und zum gemeinschaftlichen Jahresabschluss spielten sie auf der MS Stubnitz, die am 27.12.2007 in Hamburg anlegte. Dies nutzten wir, um ein Interview mit den beiden zu führen.

Wir sind hier auf der MS Stubnitz. Habt ihr hier schon mal mit euren anderen Projekten gespielt, oder ist es das erste mal heute?

Kevin: Ich hab hier noch nicht gespielt, nein.
Norman: Ich hab schon mal hier gespielt, das war im Mai. Allerdings im Schiff weiter oben, in der Empfangshalle, das war dann nicht so gut. Das war auch nicht in Hamburg, wie heute, sondern als das Schiff in Rostock im Hafen angelegt hatte. Ist aber auf jeden Fall super hier. Ich war früher schon oft hier, als es noch diese LADO-Label-Partys gegeben hat. Das war echt immer krass, da waren dann bestimmt so 400, 500.. ach was sag ich, 3000 oder 4000 Leute. Das war echt super, mit Erobique und sowas, der hat echt immer ganz gut Gas gegeben. Das Gute ist ja, wenn das Schiff so richtig voll ist, dann hat das so ein bisschen Schlagseite. Wenn es dann so einen Ort gibt, meistens die Bühne, wo sich dann die ganzen Leute aufhalten, dann senkt sich das alles zu der Seite, das ist schon ganz lustig immer.
Kevin: Wie lang willst du denn jetzt noch reden?
Norman: Naja, da kommt ja schon noch die Pointe gleich.
Kevin: Und die wäre?
Norman: Ich hab einen Bonbon im Mund! Em Eukal, kennst du die?
Kevin: Sind das die mit dem dickbäckigen Jungen?
Norman: Ja, der hat auch so einen Streifenpullover an, das sieht echt ziemlich psycho aus.
Kevin: Ja, na ja.

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Eure Tour ist ja jetzt vorüber. Obwohl man bei euch ja gar nicht sagen kann, ihr seid ja quasi die ganze Zeit unterwegs. Aber wie kam eure Musik live an?

Norman: Durchweg sehr positiv, oder?
Kevin: Ich will da nicht wirklich was zu sagen. Kann man ja auch nicht wirklich, wenn man da auf der Bühne steht.

Aber man sieht doch, wie das Publikum reagiert?

Norman: Ja, so ist es. Und das war echt durchweg super. So ein richtiges Scheißkonzert haben wir noch gar nicht gehabt.

Habt ihr denn schon mal drüber nachgedacht vielleicht ein Konzert auf DVD zu bringen?

Norman: Für mein eigenes Projekt „Der Tante Renate“ hatte ich da schon drüber nachgedacht. Aber für Bratze ist das vielleicht ein bisschen zu früh, oder?
Kevin: Ja, generell…

Ich kenne zumindest 3 Leute, dies kaufen würden!

Norman: Ja, okay, dann machen wir die. Dann ist das ja kein Problem, wenn du mir 3 Vorbestellungen geben kannst, wird die sofort gemacht!
Kevin: Ich würd mal so sagen, wenn nötig, dann kann man echt jeden Scheiß machen, eine Live-DVD, oder was weiß ich. Aber ob das jetzt was nützt, ob das jemandem was bringt, das denk ich doch eher weniger.

Ihr covert auf euren Konzerten ein Lied der Band „Blitzpop2.0“. Sollte man Legenden denn nicht besser schlafen lassen?

Norman: Och, warum sollten wir das nicht covern? Das macht immer Spaß, das zu spielen. Und ich finds gut, dass das Projekt Blitzpop dann somit auch noch ein bisschen weitergetragen wird und nicht nicht nur in diesem einen Tag, in dem wir das damals angedacht hatten, stecken bleibt. Der Song ist eben echt cool und wenn man dann ein bisschen was draus machen kann, dann ist das doch gut.

Und wie sieht es aus mit Festivals im Jahr 2008? Wisst ihr schon, ob ihr irgendwo spielt?

Kevin: Da würd ich jetzt ungern was zu sagen, das ist noch alles offen. Man will sich ja nicht zu weit aus dem Fenster hängen.
Norman: Also, gegen Fusion oder sowas hätte ich schon nichts einzuwenden.
Kevin: Mal gucken.

 

Welches Equipment habt ihr für eure Studioaufnahmen benutzt?

Norman: Alles! Streicher, Pauker, Oboe, Doppelflöten mit 2 Löchern. Und eine Trompete, mit einem Baumwollsack überstülpt, den wir dann in Zement getunkt haben, dass wir somit eine fette Basedrum hinkriegen. Alles Mögliche eben, auch Elefanten, Antilopen. Und ein Krokodil, das vorher einen Pinguin gegessen hat, sowas eben.
Kevin: Ich würde da eher ungern was zu sagen, damit gibt man ja Geheimnisse preis.
Norman: Ich hab mal ein Interview gegeben, wo ich gesagt habe, was für Geräte ich benutze bei „Der Tante Renate“. Da sollte man sich dann vielleicht noch mal umschauen, nur so als Tipp.

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Aber steht das Equipment nicht auch teilweise auf eurer Homepage, dieser Techrider?

 

Kevin: Nein nein, der Techrider ist für die Veranstalter, damit die sich das runterladen können, um zu sehen, was für Equipment wir live vor Ort brauchen. Das ist so Gang und Gebe, dass eine Band vor einem Auftritt dem Veranstalter so einen Techrider durchgibt. Das sind dann so Sachen wie Monitore, Boxen und Mikrofone. Für die Aufnahmen haben wir ja doch mehr benutzt als das.
Norman: Obwohl die Sachen, die im Techrider zu finden sind, natürlich auch Teil unserer Aufnahmen waren. Das ist ja schließlich die Instrumentierung von der Platte und damit die Veranstalter wissen, womit wir die Platte aufgenommen haben, gibt es sowas.

Ihr seid im Internet ziemlich präsent, um nur Myspace und euren Blog zu nennen. Gleichzeitig zieht ihr im Song „Hightowers Herz“ über das Phänomen Internet her. Wie passt das zusammen?

Kevin: Wir wissen ja selbst nicht, wo das alles herkommt. All diese Profile, Myspace-Profil, last.fm-Profil, Blog und so weiter, die sind eben einfach entstanden. Aber das Doofe ist eben, dass wir gar keinen Kontakt haben zu den Leuten, die das da führen und können somit auch leider keine Rücksprache halten, ob wir das gut finden, was da passiert.
Norman: Das ist ja auch immer das Problem, wenn uns jemand eine Nachricht schickt, denn uns fehlen da einfach die Möglichkeiten, zurückzuschreiben.
Kevin: Wir kennen ja die Passwörter nicht einmal, das ist ja alles von anderen Leuten hergestellt worden. Wir sind ja auch dankbar, dass die diese Arbeit für uns machen, aber manchmal ist das ja auch sehr einschränkend. Dann kommen auf Konzerten schon manchmal Leute an und bescheren sich, dass wir nicht antworten würden auf Nachrichten. Wir bekommen die eben gar nicht erst.

Eine Freundin von mir bezeichnete euch nach dem ersten Hören eurer Platte als „die totale Erleuchtung“. Was denkt man, wenn man sowas hört?

Norman: Wir haben das doch im Laufe des Interview schon bewiesen, dass wir die totale Erleuchtung sind.
Kevin: Ja, wir haben ja schließlich auch Abitur dafür gemacht.
Norman: Aber mal im Ernst, ich weiß nicht, wie deine Freundin auf sowas kommt, das kann ich nicht so wirklich nachvollziehen. Also, so eine musikalische Erleuchtung hatte ich eben persönlich noch nie.
Kevin: Sie findet unsere Musik wohl einfach gut, oder wie?
Norman: Scheint so. Ja, dann ist das doch super. Wir haben das ja auch gemacht, damit es den Leuten gefällt.
Kevin: Aber der Begriff Erleuchtung ist eben schon hochgegriffen.
Norman: Wie meint sie das denn genau, ist das jetzt sowas Transzendentales, oder wie? Ich find das auch hochgegriffen, ist ja schließlich eine ganz normale CD. Wahrscheinlich ist ihr CD-Player einfach ziemlich gut, so dass das besonders gut abgespielt wird, oder schneller läuft als bei anderen Anlagen, vielleicht kann man das ja so erklären.
Kevin: Wie viele CDs hat diese Dame denn schon gehört?
Norman: Und viel wichtiger: Wie oft ist sie dabei schon erleuchtet worden? Jede Woche, bei jeder neuen CD: Oah, krass, schon wieder eine Erleuchtung.

Wie geht es nächstes Jahr weiter mit der Band und mit euren andere Projekten?

Kevin: Es geht immer weiter.
Norman: Ja, so wie dieses Jahr eigentlich. Und mit „Der Tante Renate“ will ich auch wieder was Neues machen.
Kevin: Mit Clickclickdecker weiß ich noch nicht, mal sehen.

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Gut, dann vielen Dank für das Interview. Ein paar letzte Worte?

Norman: An die Leser: Immer schön weiterlesen!
Kevin:
Lesen bildet.

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