Singer/Songwriter, die aus Schweden kommen gibt es ja nicht wenige. Die erste „Besonderheit“, die man meist zu hören bekommt, wenn man auf Björn Kleinhenz stösst ist dann die so simple wie belanglose Tatsache, dass er in Stuttgart geboren ist. Warum ich es dann erwähne?
Aus dem ganz einfachen Grund, dass man ob des Namens dann doch oft drauf reinfällt. So bin ich vor zwei Jahren auch gutgläubig zum Konzert gelaufen und war erstmal leicht verwundert, dass der Herr Schwede ist. Nun aber raus aus der Belanglosigkeit, quietly happy and deep inside (trifft es gut, der Titel) fängt beschwingt-beschwinglich an, schönster Schwedenpop, was die Leichtigkeit angeht fast schon auf Lekmanschem Niveau.
Mit guter, manchmal fast zu ruhiger Stimme singt sich Björn Kleinhenz in die gemütliche Wohnzimmeratmosphäre, dazu neben der obligatorischen Gitarre üppige Arrangements und sogar ein eigens gegründeter „quiet choir“ (darunter Mitglieder von Audrey, The Book Of Daniel, Therese Kjellvander und und und).
Und dann auf einmal: Pedal Steel Guitar, Banjo & Konsorten – Country ist auf einmal angesagt. Das kann man schon nicht mehr nur als Elemente bezeichen und mir ist das vor allem eins: too much. Zu viel des Ganzen, Country an sich will ich schon nicht hören müssen, es gibt wenige die das dürfen, und viele, die es lieber lassen sollten.
Letztlich ist es nicht so schlimm, wie ich es gerade beschreiben mag – mir allerdings verschließt es leider den Zugang zum Album als Gesamtwerk. Wieder wett gemacht wird das allerdings durch so Perlen wie Tredje Långgatan 26 (passenderweise auch der letzte Song), wer solche Lieder zu schreiben vermag, den kann man eigentlich nur gern haben.
we could go on for weeks `cause these
roads don`t lead anywhere
and I`ve screwed up my days
now your nights are my everything
Eine Gitarre, ganz reduziert, und dazu sein Gesang, was will man mehr? Genau, den einen Moment, wo der Rest einsetzt, die eine kleine Steigerung, muss man hören, kann man kaum beschreiben. Übrigens wohnt er da wirklich.
Björn Kleinhenz hat, keine Frage, eine ganze Ecke Talent, und er hat vor allem auch die dazugehörige Passion. Das sieht man, wenn man ihn spielen sieht, und das merkt man auch quietly happy and deep inside an. „These eleven songs are what I have to give. I love them“ sagt er über dieses Album, und man nimmt es ihm ab. Zur Liebe gereicht es bei mir irgendwie nicht, trotz bedachten Texten, größtenteils nicht zu aufdringlichen Arrangements und einem liebevollem Artwork. Schön ist es nichtsdestotrotz, auf seine Weise.
VÖ: 20. März 2008
das erwähnte lied: http://www.youtube.com/watch?v=TMfykk7MZbY