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Hadouken! – Music For An Accelerated Culture

Hadouken! benennen sich nicht nur nach einer kraftvollen Attacke aus einem Videospiel (Streetfighter), auch bei ihrem Debütalbum kommt es ihnen auf Ekstase und Beschleunigung an. „Music For An Accelerated Culture“ ist das Erstlingswerk des Quintetts und wurde von der Generation New-Indie-Rave bereits sehnsüchtig erwartet. Eines ist sicher: Die Hoffnungen der partygierigen Hörerschaft werden hiermit unter Garantie erfüllt!

Schon das Intro an sich ist es wert, hundertfach nacheinander abgespielt zu werden. Das Lied trägt den Namen „Get Smashed Gate Crash“ und nach einigen Sekunden elektronischem Rumgeplänkel drängt sich mit einer Wucht, die den Hörer aus den Socken haut, Sänger James Smith in den Vordergrund und lässt laustark verlauten:

„Let’s get this party started!“

Oh, yes, nochmal. Dass die Briten Bock auf Party haben, das glaubt man ihnen allemal. Bei Live-Konzerten werden sie vom in neonfarbener Kleidung gekleidet und mit Knicklichtern bewaffneten Publikum bejubelt wie die Klaxons oder ähnliche Größen in dem Genre, Konzerte sind größtenteils ausverkauft. Und das obwohl Hadouken! bisher nur EPs veröffentlicht haben. Den nötigen Promotionkick brachte aber mit Sicherheit auch der Kontakt zum französischen Label Kitsuné, wo z.B. schon Acts wie Digitalism ihre Platten raushauten. Die Musikvideopremiere auf MTV2 war nur eine der Folgen.

Und wie sich das aktuell gehört, wird eben ordentlich auf die Tube gedrückt. Zwischen Gitarre, Bass und Schlagzeug lebt die Musik natürlich hauptsächlich von Keyboard und elektronischem Up-and-Down-Gesample (dieses Dronige, dass einem schnell das Gefühl gibt, ja schon ziemlich lange und ziemlich schlimm betrunken sein zu müssen, das haben sie wirklich drauf), teilweise werden Nintendo GameBoy-Samples mit eingeflochten – Schließlich muss man den Namensgeber ja noch zu ehren wissen. Der Gesang von James Smith ist mit Sicherheit nicht sonderlich individuell oder hervorhebenswert, aber darauf kommt es bei dieser Art von Musik ja auch nicht an. Hier wird gerappt, geschrien und gesungen und das passt sich den Beats wunderbar an. Aber es sei auch noch zu erwähnen: This boy is british. Und wer kann sich der Magie des britischen Akzents schon entziehen…?

„We are the wasted youth – And we are the future, too!“

Textlich behandelt das Album Jugendkultur, gesegnetes Abfeiern und das How-To des Nachtlebens. Wörter wie „Myspace“, „MSN“ oder „MP3“ werden auch noch gedroppt. Aber nicht nur, auch Beziehungsprobleme und derart werden hier noch mit verwurstet. Die fünf Jungs und Mädels, die dort auf der Bühne stehen und musizieren sind eben fast des gleichen Alters wie der Durchschnitt ihrer Publikums, da geistern schonmal die gleichen Gedanken durch den Kopf.

Insgesamt eine sehr gelungene Platte im Bereich NewWaveRaveIndieElectroFrickelTechnoPop, was auch immer. Neue Wege bereiten sie hiermit nicht, was derzeit aber auch utopisch wäre an der Welle an Musik aus dem bereich. Aber das Alte wird auch nicht nur nochmal aufgekocht, sondern schön neu zubereitet serviert. Und so sollte es ja bitte auch sein.


VÖ: „Music For An Accelerated Culture“ erscheint am 04.07.2008 auf Warner.

Fotos vom ersten Konzert der Band in Hamburg findet ihr hier.

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