Nachdem die Lizenzrechte geklärt wurden und Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews wieder ganz traditionell unter ihren gewohnten Namen ermitteln dürfen, stehen die drei Juniordetektive aus Rocky Beach vor ihrem 125. Fall. Wie schon die hunderste Folge präsentiert sich dieser in Überlänge als 3 CD/MC-Box, deren Einzug in die Schlafzimmer von Jung und zumindest in ihren Einschlafritualen Junggebliebenen vorprogrammiert ist. Mit einer Spielzeit von gut drei Stunden ist „Feuermond“ aber nur bedingt als Einschlafsoundtrack geeignet..

Trotz einiger Soundprobleme zu Beginn (die leise Stimme einer Nachrichtensprecherin ist durch den hohen Kontrast zu sonst guten Abmischung nur schwer zu verstehen) und einer ungewohnten neuen Titelmusik verspricht der 125. Fall ein weiteres spannendes Abenteuer, bei dem man natürlich viel lieber bis zur Auflösung durch die drei Detektive mitfiebern möchte als frühzeitig wegzuschlummern.

Der Fall „Feuermond“ katapultiert sich durch eine Explosion in die ewigen Sommerferien der kaum alternden Kalifornier, die nun schon seit 44 Jahren jedem mysteriösen Rätsel nachgehen. Scheinbar zufällig wird den Detektiven der Brief eines verstorbenen Malers zugespielt, der sie auf die Fährte des verschollenen Gemäldes „Feuermond“ und keines geringeren als ihrem ewigen Kontrahenten Victor Hugenay (sprich: Ühscheh-nee) führt. Der gewitze französische Kunstdieb machte den jungen Ermittlern bereits in ihrem legendären ersten Fall „Der Superpapagei“ zu schaffen und versuchte zuletzt in der 103. Folge („Das Erbe des Meisterdiebs“) das Trio hinters Licht zu führen. Ein weiteres Wiedersehen wirft vor allem den sonst haarscharf kombinierenden 1. Detektiv Justus Jonas aus der Bahn.

Die Jubiläumsfolge aus der Feder von André Marx besticht neben ihres an bekannte Rivalitäten anknüpfenden Plots und die gewohnten Sticheleien unter den Detektiven durch einige Kuriositäten wie den Wutausbruch eines Inspektor Cottas oder die abenteuerliche Fahrt des Zentralen-Wohnwagens am Rolls Royce des Chauffeurs Morton. Eine Reihe von prominenten Gastsprechern (Nick Heidfeld als LKW-Fahrer, Dirk Bach, Fabian Harloff oder Nova Meierheinrich) sowie neue Zwischenmusiken verleihen diesem modernen Klassiker an weiterer Würze. Trotz der starken Verkürzung im Vergleich zur Romanvorlage feiern Fans „Feuermond“ als beste Hörspieladaption seit langem, die klassische Elemente mit langst überfälligen Veränderungen kombiniert. Auf den CDs gibt es als Kompensation jeweils einen Hidden Track mit entfallenen Szenen. Für Schallplattenfreunde erscheint der Jubiläumsfall als farbenfreudige Picturevinyl.

Der nächste Fall der drei Fragezeichen („Schrecken aus dem Moor“) wird bereits am 14. November veröffentlicht.