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Allein gegen den Rest der Popmusik

Es war das Jahr 1999, als Tobias den 'Speakers Corner' auf dem Bizarre betrat und spielte; nur er und seine Akustikgitarre, mehr bedurfte es nicht. Auf die Frage, wer er denn sei, antwortete er lediglich: Der Junge mit der Gitarre. Für ihn ist es jedoch kein Name, sondern eher ein Zustand.

"Als Junge mit der Gitarre darf ich halt alles machen. Wenn du Gitarrensongs einfach so auf der Akustikgitarre schreibst kannst du funky oder melodisch sein, oder schneller, einfach alles geht. Aber es bleibt halt immer die Akustikgitarre". DJMDG wurde erst bei seinem ersten Auftritt geboren, "die Sache ist also mit dem ersten Auftritt geboren. Es war halt vieles spontan, und so ist es auch immer noch", wie er selbst sagt. Diese Spontanität setzt er auch weiter um, indem er sich keine konkrete Setlist für die Bühne zusammenstellt, sondern spielt, wie es die Situation jeweils verlangt. Für diese Spontanhandlungen ist es natürlich ein großer Vorteil, dass DJMDG auch lediglich DJMDG ist und keine weitere Band mit ihm auf der Bühne steht. Das soll aber nicht heissen, dass er keine Pläne hat in seinem Leben auch mit Bands zusammenzuarbeiten. Seine erste Platte, die ab dem 4. November erhältlich sein wird, hat er bis auf das Schlagzeug komplett selber eingespielt. Es war ihm sehr wichtig, die Platte natürlich zu halten, "dass die Platte recht nackt ist. Dass es halt nicht so aufgeplustert ist. Hier noch ein Streicher, da noch ein paar Bläser, sondern dass es einfach ist was es ist".

An jenem Tag auf dem Bizarre 1999 nahm alles seinen Anfang. Jedoch verändert hat sich seit dem nicht viel, bis auf einen Majorlabel Vertrag in der Tasche und die nun kleine eigene Bühne auf dem Bizarre. Denn er ist immer der gleiche geblieben, der Junge mit der Gitarre. Auch die folgenden Jahre nach seinem ersten Auftritt ist er Bestandteil des Bizarre- Festivals. Während auf den großen Bühnen die Umbauphasen stattfinden spielt der Junge mit der Gitarre am P&S stand. Somit ist es sicherlich kein Wunder, dass DJMDG mehr Zeit auf der Bühne verbrachte als jeder andere Artist auf dem Bizarre. Bis dato das Highlight war der Auftritt vor 1500 Zuschauern nach den Foo Fighters im Jahre 2001.

Der inziwschen 27 jährige Musiker spielt seit seinem 16. Lebensjahr Gitarre. Vor einem Jahr zog er von Frankfurt/Main nach Hamburg, wo er auch schliesslich die Kontakte zu seinem jetzigem Label O.R.D.N./ Octopussy knüpfte. So kam es, dass DJMDG Anfang des Jahres die erste EP zu seinem Song 'Meer Sehn', auf der sich gleich sechs Remixe des Stückes befinden, herausgebracht hat. Auf die Frage, wie es zu sechs Remixen kam, antworte er, dass es sich bei dem Song einfach anbot und Interesse bestand. "Immer Mehr sehn, mehr vom Meer sehn, was brauch man noch mehr als mehr von Meer sehn. […] Da ist 'ne Botschaft für jeden dabei, da machen wir halt ein paar Remixe mehr" fügte er weiter hinzu. Auf die 'Meer Sehn' EP folgte im Oktober die Single "Hallo Worum gehts Ich Bin Dagegen". Ein Song, der aussagt, auch mal stark zu sein und einfach 'Nein' zu sagen und sich gegen etwas aufzubäumen, auch wenn es der einachere Weg wäre lediglich zuzustimmen. Aber der Song regt auch an, über seine eigene Person und Toleranz anderen gegenüber anderen nachzudenken. Es ist ein "Song, der vielen Leuten aus dem Herzen spricht", vor allem DJMDG selbst.

Auf dem im November erscheinende Album werden sich "sehr schöne Lieder, aber auch sehr provozierende Lieder zum Nachdenken" befinden und "es wird einige Sachen geben, die bestimmt ein bisschen shocking sind für manche Leute. Andere Sachen die dafür umso versöhnlicher sind. Also ich denke es ist wie ein gutes Buch. Letztendlich geht man
eine kleine Reise durch und da ist alles dabei", so DJMDG über sein erstes Studioalbum.
Man darf gespannt sein, was aus DJMDG wird. Denn uns haben ja bereits Künstler wie Scott McKenzie, Paul Weller, Freddy Quinn oder Everlast haben gezeigt, dass man mehr als ein stumpfsinniges Kumbaya aus einer Akustikgitarre locken kann.

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