Startseite » Caliban – The Opposite From Within

Caliban – The Opposite From Within

Momentan wird im Metalcore-Bereich alles abgefeiert, was auf den Markt kommt, doch so langsam ist der Zeitpunkt erreicht, wo sich Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Teilnehmern bemerkbar machen. Während Killswitch Engage, Unearth und auch Atreyu die Messlatte bereits sehr hoch angelegt haben, wollen Caliban aus dem Ruhrgebiet auch in diese Liga aufsteigen. Ihr aktuellstes Argument: "The Opposite Within", die erste Metal-Veröffentlichung einer deutschen Band bei Roadrunner Records seit über zehn Jahren. Caliban, die 1997 unter dem Namen Never Again ihre Karriere eingeleitet haben, genießen schon seit Jahren einen guten Ruf (auch in den USA), doch besonders nach ihrem katastrophalen Gig in der Kölner Live Music Hall im Vorprogramm von In Flames war ich doch sehr skeptisch, was das Potenzial dieser Band angeht.

Glücklicherweise sind Studioveröffentlichungen keine reinen Momentaufnahmen, so dass Caliban mit "The Opposite From Within" insgesamt doch noch einen guten Eindruck hinterlassen. Ein paar Slayer-Riffs hier, dort mal ein offensichtlich bei Killswitch Engange aufgeschnappter Groove und natürlich die obligatorischen melodischen Refrains, ohne die ja heutzutage kaum noch jemand auskommt. Leider klingen die Refrains bei Caliban im Gegensatz zur Konkurrenz aber zu konstruiert, fast schon gezwungen, teilweise sogar belanglos (z.B. bei der ersten Single "The Beloved & The Hatred", "Salvation") bzw. wenig einfallsreich (man höre "Certainty … Corpses Bleed Cold"). Besonders live gehen diese darüber hinaus auch noch ziemlich in die Hose, so dass hier dringend Handlungsbedarf besteht.

Auf der anderen Seite überzeugen Caliban umso mehr, wenn sie richtig schön aggressiv zur Sache gehen. Wenn allesamt auf die Glocke hauen, haben Caliban zweifellos ihre stärksten Momente. Da macht ihnen so schnell keiner was vor und auch Sänger Andy Dörner (für die cleanen Vocals ist live Gitarrist Denis Schmidt verantwortlich) macht einen fantastischen Job und schreit sich bedingungslos die Seele aus dem Leib. So sind auch die drei schnellsten Tracks "I've Sold Myself", "Stigmata" und "100 Suns" mit Abstand die stärksten und sollen hiermit als Anspieltipps dienen. Auch die Produktion von In Flames-Sänger Anders Friden und der Mix von Andy Sneap (u.a. Killswitch Engage, Machine Head) knallt ganz gut. Mit "The Opposite Within" kann man also nicht viel falsch machen. Metalcore-Fanatiker, die nichts verpassen wollen, haben die Scheibe sowieso schon längst auf ihrem Wunschzettel und werden auch hier zuschlagen.

<a href="https://mainstage.de/mainstage/php/global/v4_index.php?page=news#1283"target="_blank">Caliban Release-Shows</a>

<p>
Unter www.roadrunnerrecords.de/video könnt ihr euch übrigens den Caliban-Clip zu "The Beloved And The Hatred" anschauen und euch von den Qualitäten selbst überzeugen!

Wir freuen uns über deinen Kommentar: