Es ist Montag Abend und es ist Bei Chez Heinz Zeit. Das etablierte und verlässliche Montagskonzert für akzeptable 6 Euro lockt stetig die alternative Fangemeinde aus den Umland in den Laden ihres Vertrauens. Lediglich die Anfangszeiten sind weniger beständig und so haben die vier Hamburger von MODULOK, als Vorband von FACE TOMORROW, bereits mit ihrem Set begonnen als ich eintreffe. Mit harter, rockender Gitarrenmusik, der die Bandbreite des Indierocks ausschöpft, haben die Hanseaten das respektabel gefüllte Bei Chez Heinz bereits vor der Stage versammelt. Zwar wird der gewohnte Abstand zur Bühne, der einer unbekannteren Vorband gewiss ist, durch die Crowd gewahrt, die ungeteilte Aufmerksamkeit ist MODULOK jedoch garantiert. Mit überzeugenden Melodien und dichtem Sound bin ich äußerst positiv überrascht und gut für die anstehenden FACE TOMORROW eingegroovt.

Der Trupp aus Holland lässt jedoch ein wenig auf sich warten und nach erheblicher, technisch bedingter Verzögerung geht es dann endlich los. Es ist das Abschlusskonzert in Deutschland, und die Jungs scheinen dementsprechend motiviert. Mit langsam beginnenden Songs vom aktuellen Album The Closer You Get" geht es los, und das Publikum ist sofort im Bann von FACE TOMORROW. Mit einer Fülle an Atmosphäre, der hohen, charakteristischen Stimme vom charismatischen Frontmann Jelle Schrooten und den richtigen emotionalen und zugleich harten Ausbrüchen weiß das Quintett die Crowd mit den ersten Songs zu überzeugen. Beim Voranschreiten des Sets fällt es mir dann jedoch sichtlich schwerer zu sagen, wie viele Songs mittlerweile gespielt wurden. Zu viele Lieder klingen einfach zu ähnlich und haben den gleichen Aufbau. Es werden zwar noch einige ältere Stücke gespielt, aber meine Begeisterung weicht langsam und kehrt auch nicht zurück. Nach dem letzten Song verebbt auch der Applaus des Publikums schnell und FACE TOMORROW ersparen sich die Rückkehr auf die Bühne. Insgesamt hat mich der Auftritt von FACE TOMORROW ein wenig enttäuscht, bei ihrem letzten Konzert im Bei Chez Heinz liefe es einfach besser. MODULOK waren hingegen die Überraschung des Abends, die Jungs sollte man im Auge behalten.