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Ein Freitag auf dem SONIC BANG FESTIVAL

Freitag, der 23. Juli 2004. Das Sonic-Bang-Festival auf der Krukenbrug in Bad Karlshafen steigt zum dritten Mal in Folge. Irgendwo im Nirgendwo, ungefähr 50km nördlich von Kassel. Eine spätestens mit dem Hattrick zum alljährlichen Pflichtprogramm avancierten Veranstaltung in der Region, welches auch wir nicht verpassen wollen, auf keinen Fall. Schließlich spielen heute Abend neben zahlreichen Locals auch Dear Diary, Ransom und Snitch.
Auch im dritten Jahr kämpfen wir uns den Berg zur Krukenburg hinauf, wieder sind wir natürlich viel zu spät. Macht aber gar nix, da auch die Giessener Dear Diary erst fünf Minuten vor ihrem Auftritt ans uns vorbei rauschen. Es bleibt also noch reichlich Zeit für den durchaus beachtlichen Aufstieg. Oben angekommen weiss man aber einfach, dass die Strapazen sich gelohnt haben. Wenn die Krukenburg durchleutet von der Abendsonen vor dir liegt.
Keine Frage, diese Location ist einfach der Hammer. Eine Bühne inmitten einer alten Ruine und ein recht junges Publikum (von wegen Landflucht), dass viel Spaß zu haben scheint. Athmosphärisch kaum zu überbieten!
Schnell noch ein Bier abgreifen und dann zu Dear Diary. Die Giessener geben tatsächlich wesentlich mehr Gas, als ich erwartet hatte und liefern ein erste-Sahne-Konzert ab, auch wenn ich den Eindruck gewinne, dass diese Band in einem kleinen Club noch wesentlich mehr überzeugen könnte (tat sie tags darauf im Übrigen auch).
Dass bei Dear Diary doch noch recht sperrlich anwesende Publikum traut sich zum Auftritt von Ransom dann schon ein paar Schritte näher an die Bühne. Die Berliner waren hier vollends in ihrem Element, treffen sie doch auf ein Publikum, welches ihnen den leichtbekömmlichen Poppunk handzahm aus der Hand frisst. Warum auch nicht, Ransom machen immer wieder Spaß, auch wenn man musikalische Tiefe natürlich oft vergebens sucht. Egal, ein toller Auftritt und schön zu sehen, dass sich ein Veranstalter (nebenbei: respect!) noch über seine eigenen Bands freuen kann!
Es folgen Snitch und ich habe, um ehrlich zu sein, in der Zwischenzeit und schon noch ein paar Bier mehr getrunken und sitze während des Auftritts der Schweizer mit meinem Kumpel auf der Ruinen-Mauer und geniesse einfach den Augenblick. Mittlerweile ist es dunkel, die Burgruine wird orange beleuchtet, vor mir spielt eine wirklich talentierte Punkrockband und die Kids tanzen und freuen sich. Ja und Snitch bieten schweißtreibenden, melodiösen Punkrock, der gut vom Publikum angenommen wird und auch mir gefällt.
N.S.O.A. spielen als nächstes, aber wir ziehen es vor, uns als Generation Fuck auszugeben und in deren Namen Autogramme zu geben. "Ask for Lockjaw" steht auf meinem T-Shirt und wird kurzum zu meinem Sideproject. Das schreibe ich dem armen jungen dann auch noch auf den Unterarm. Naja aber Lustig war's schon…
Zum Schluß gucken wir uns dann noch Global Pollution an, die – ganz ehrlich – gar nicht so schlecht sind, wie ihr Ruf. Nicht meine Musik ferilig, aber würde das Schlagzeug mehr Druck machen, würden die Lokalmatadore durchaus hörbaren Metalcore fabrizieren. Üben, Flo, üben…. (hehe).
Noch ein Bier mit den Ransom – Leuten trinken, die mich fälschlicher Weise für einen Alfelder halten und, dem Bier sei dank, irgendwie nicht mehr so ganz auf meiner Wellenlänge schweben. Horido, mach's gut, Sonic Bang, wir kommen wieder!

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