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Fear And Loathing In Las Vegas

Zugegeben: Mit Musik hat das nun Folgende recht wenig zu tun, dafür aber eine Menge mit Kultur. Und da wir natürlich auch ein hochkulturelles Musikmagazin sind, scheint eine Berichterstattung unumgänglich.
Fear Loathing Las Vegas dürfte vielen als Film ein Begriff sein. Es geht im Wesentlichen um eines: Drogen. Und zu diesem Film gibt es auch ein Buch, geschrieben von Hunter S. Thompson. Martin Semmelrogge, Schauspieler und Ex-Knacki, Günter Amendt, seines Zeichens Drogenexperte und der S – m – u das d und das o – Smudo, Sänger der Fantastischen Vier, zogen durch die Lande, um Lesungen aus diesem Buch zu halten. Dabei residierten sie auch einen Abend im Auditorium der Paderborner Universität, wo auch wir uns unter das zahlreich erschienene Publikum mischten.
Meine persönliche Vorfreude galt vor Allem Martin Semmelrogge mit seiner markanten Stimme und dem leichten Berliner Akzent. Dieser machte dann auch den Anfang. Offenbar war ich nicht der einzige, der sich auf den Herrn Semmelrogge gefreut hatte; er konnte keine vier Wörter lesen, als es auch schon den ersten tosenden Applaus gegeben hat. Die Stimmung war gut und bei diesem einen Getöse sollte es auch nicht bleiben.
Die drei Leser saßen nebeneinander vor dem stufenweise höher sitzendem Publikum und lasen abwechselnd. Dabei laß niemand eine bestimmte Rolle, vielmehr wurde der Text, der von vier auf zwei Stunden rigoroß gekürzt wurde, in ca. 10 Minuten lange Textpassagen aufgeteilt, welche dann reihum abwechselnd vorgetragen wurden. Dieser Umstand führte besonders bei den ersten Leserwechseln zu Irritationen, dass man sich schon das eine oder andere Mal fragte, wer dass denn jetzt gerade gesagt hat. Mit der Zeit hatte man sich aber daran gewöhnt und hatte seinen Spaß an der Lesung.
Diesem Prinzip folgend war Günther derjeniege, der den zweiten Teil des Textes vorlesen durfte. Auch er hatte eine ziemlich interessante Stimme. Ruhiger, dumpfer, nicht so frech wie die von Martin, aber auf keinen Fall langweilig, vielmehr interessant.
Eher langweilig im Vergleich wirkte die Stimme von Smudo, welcher als dritter an der Reihe war. Der Popstar war entweder ziemlich nervös oder musste während der zwei Stunden Lesezeit aufs Klo, jedenfalls konnte er einfach seine Beine nicht still halten.
Die Geschichte an sich ist in einem sehr undurchsichtigem Stil geschrieben. Jedenfalls fiel es ab und zu schwer,den Faden nicht zu verlieren, was aber auch an der bereits erwähnten Kürzung gelegen haben mag. Besonders schlimm war dies nicht, man hat schon mitbekommen, worum es geht. Sehr verrückt, sehr undurchsichtig und sehr lustig zugleich erscheint die Story von einem Journalisten und seinem Anwalt, die sich auf einen Drogentrip nach Las Vegas begeben. Dabei haben sie wirklich jede erdenkliche Art von Drogen, von Haschisch über Extasy bis Äther und einige andere Dinge, die ich noch nie zuvor gehört habe. Wirklich kurios wird es aber erst, wenn diese beiden Gestalten sich – vollgepumpt mit Drogen bis oben hin, unter diversen Haluzinationen leidend – sich als Pressemenschen unter hunderte von Drogenfahndern auf einem nationalen Drogenkongreß mischen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es waren zwei Stunden, für die es sich gelohnt hat, die 20 Mark Eintritt zu löhnen. Wer den Film noch nicht kennt, läuft jetzt ganz schnell in die nächste Videothek und alle anderen laufen spätestens morgen in den Buchladen!

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