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Horizons – Theme For An Imaginary Love

Was genau ist "Melodic Jazz"? Im Falle von "Theme For An Imaginary Love" (Eigenvertrieb: horizons-band@gmx.de) von Horizons nichts anderes als neun Songs lang abwechslungsreich arrangierte Musik, basierend auf Jazz. Doch nicht mit nervigen Bläsern und schwer nachvollziehbaren Eigenbrötlerkompositionen, sondern klassisch instrumentiert mit Gitarre, Tasten, Bass und Schlagzeug.
Das überwiegend ruhige Album der vier deutschen Profi-Musiker klingt eingängig und heiter, der warme Sound und unaufdringliche Charakter der Stücke verleiht "Theme For An Imaginary Love" Kaffeehaus-Atmosphäre. Horizons haben ihr Werk laut CD-Info live eingespielt, also direkt "music to tape", ohne doppelten Boden, um "Improvisation und Spielfreude zu dokumentieren". – Respekt!
Da jeglicher Gesang fehlt, übernimmt die Gitarre zumeist die Leadrolle, lediglich bei "Good Times Is Being Together" dominiert das E-Piano. Experimentelle Stücke wie beispielsweise "Seven Up" mit seinem abstrakten Gitarrengedudel mögen nicht jedem gefallen, doch dafür entschädigen beispielsweise "She Likes The Song" mit wunderschönem Lick oder das entspannt-bezaubernde "Blues From The Space".
Es ist Geschmacksache: Jazz im herkömmlichen Sinne, und sei er noch so melodisch, arbeitet mit vertrackten Rhythmen und Lines, besitzt einfach seine Ecken und Kanten. Diese findet man zwar auch bei Horizons, sie fügen sich aber so gelungen in die Kompositionen ein, dass auch aufgeschlossene Nicht-Jazz-Fans ihre Augenblicke auf "Theme For An Imaginary Love" entdecken werden.

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