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My Early Mustang – My Early Mustang

Wie heißt es so schön im Radio? Das größten Hits der 80er, 90er und das Beste von heute! So ähnlich müsste eigentlich auch der Werbespruch zum Debut von My Early Mustang heißen. Perfekt umgesetzter Rock, Pop und Bugglegum-Punk, der sofort ins Ohr geht. Bevor ich auf die einzelnen Songs eingehen werde, hier nur kurz die Fakten, die ihr wissen müsst: Einige Bandmember dürften euch bekannt sein, Tim (Vocals/Gitarre) und Wolle (Schlagzeug) waren vor einigen Jahren mit Liquido, die einige der schlimmsten Ohrwürmer ever aufgenommen haben ("Narcotoc", "Doubledecker"), erfolgreich. Flo (Vocals, Gitarre) kennt man von Flyswatter, dazu kommt am Bass noch Andy (Tristesse). My Early Mustang machen Musik, die eigentlich dafür prädestiniert ist, Millionen von Platten zu verkaufen. Ob Nuclear Blast dafür das richtige Label ist, bleibt abzuwarten, denn mit Metal haben die Vier hier nicht viel am Hut.
Kommen wir zu den Songs: "December" ist beginnt mit einer Blink-mäßigen Gitarrenmelodie, danach tendiert es dann doch eher in Richtung Flyswatter, was natürlich an Flos Gesang liegt, der mit seiner angenehmen Stimme für massig Pluspunkte sorgt. Könnte ein Hit werden, haut mich aber auch nicht um. Darauf folgt mit "Over My Head" der Höhepunkt des Albums. Wieder einmal singt Flo fantastisch (spätestens hier sollten Flyswatter-Fans gerafft haben, dass sie dieses Album besitzen müssen!!!), auch die Gitarren sind exzellent und wenn im Refrain dann ein an Bon Jovi angelehnter Ohrwurm folgt, ist klar: My Early Mustang machen sich nichts aus Klischees, klingen zeitlos und wollen einfach nur ohne Regeln drauflos rocken. Und das machen sie auch sehr konsequent. Klassisch ist auch der Mitsing-Part bei "Over My Head", der für Live-Auftritte in riesigen Stadien wie geschaffen ist. "When You Sang" geht in eine ähnliche Richtung und erinnert etwas an Mötley Crüe zu "Dr. Feelgood"-Zeiten. Glam-Rock wie in den Achtzigern, nicht schlecht. "Miss You" ist die erste Single, etwas unspektakulär, aber auch kein Fehltritt. Knackig, kitschig, kuschelig. Drei Wünsche auf einmal erfüllt. "Romeo's Burning" ist wieder purer Rock, im Vergleich zum Rest der Scheibe leider aber etwas undynamisch. "Driving Down" erinnert an Bands wie Matchbox Twenty oder Hootie & The Blowfish. College Rock, der für einige vielleicht belanglos ist, andere wiederum in Ekstatse setzen könnte. "Constant Changes" ist Bubblegum-Punk der Marke Blink 182, bei "How It Ends" fühle ich mich an 80er-Bands wie Journey oder Toto erinnert, was vielleicht auch am Klavier liegen könnte. Eine coole Nummer, die vor zwanzig Jahren sicherlich ein Kassenschlager geworden wäre. Bei "Secret Letter To A Lost Friend Part 2" bekommen wir erstklassigen Emo geboten, der sich schön vom Rest des Album abhebt. "Goddamn (It's Looking Good)" ist der einzige richtige Ausrutscher und mit einem Mick Jagger mäßigen Refrain ausgestattet. "Samantha" ist wieder College-Rock mit 80er-Elementen und könnte auch in einer Dorf-Disco zwiachen Melissa Etheridge und Nena gespielt werden. Der letzte Song "Sixpack" ist ein gelungener Abschluss und bietet drei Minuten Pop-Punk, nicht mehr, nicht weniger. Zum Abschluß sei gesagt, dass ich nur dazu raten kann, euch dieses Teil zuzulegen, denn es bietet das beste der 80er, 90er und von heute. Wozu braucht man noch ein Radio?

www.myearlymustang.com

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