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No Code – Crimson

Nocode ist eine vierköpfige junge Band aus Holland, die nach zwei Demo-Anläufen und vielen Live-Erlebnissen nun ihr erstes in Eigenregie produziertes Album "Crimson" in die Indie-Szene wirft.
Die Musik auf dem Erstling ist weder einfach zu genießen noch leicht zu beschreiben, setzt sie sich aus proggressiven, manchmal spacigen Rockteppichen sowie gelegentlichen Synthie-Vorhängen zusammen und legt dabei den Schwerpunkt penetrant auf den Gesang der erst 19 jährigen Sängerin. Diese bemüht sich redlich wie die ebenfalls aus den Niederlanden stammende Anneke Van Giersbergen der superben The Gathering zu klingen und lässt zudem noch ein wenig PJ Harvey raushängen. Ein netter Versuch. Dabei bleibt es aber auch. Das Problem ist, dass sie nicht nur nicht die Gefühlslagen und Stimmungen der beiden Ausnahmesängerinnen erreicht, sondern auch selber allzu oft mit ihrer perlenden Stimme über die Stränge schlägt, was sich manchmal wie ein Hilfeschrei eines seit drei Tagen im Keller eingesperrten kleinen Mädchens anhört, sprich nervt! Die ungefähr gleichaltrigen Musikerkollegen um sie herum sind passenderweise auch noch sehr grün um die Ohren, schaffen es also nicht die potentiel fähige Stimme in ein warmes Klangkorsett zu verpacken. Facettenreich aber ohne Akzente pilgert die Musik vor sich hin, fehlende Eingängigkeit und teils zu lange Songs machen den Musikgenuss zu einem eher anstrengenden Klangerlebnis. Wirklich hängen bleibt so gut wie gar nichts im Ohr. Schade.
Zugedröhnt, nachts um zwei Uhr in einer kleinen, dunklen Bar in Amsterdam als Live-Act würde mir diese Band wahrscheinlich gefallen, auf CD fällt mir ein positives Kennenlernen allerdings sehr schwer.

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