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Nothing In Common – Leaving Without Moving

Die Kölner Nothing In Common spielen netten midtempo Emo-Punk. Das klingt beim Opener ihres zweiten Albums „Leaving Without Moving“ (Elektrozmog / Killer Release), dem Beinahe-Ohrwurm „Miles Away“, noch ganz interessant und erinnert entfernt an Pale. Im Laufe des Albums wird dann jedoch ein und derselbe Song quasi acht weitere Male einfach variiert – nur der letzte Song, „Growing Up And Giving In“, bricht noch einmal aus dem arg vorhersehbaren Schema aus. Zudem machen Nothing In Common aus ihren Anlagen herzlich wenig: Die Möglichkeiten, die zwei Gitarren einer Band bieten, werden hier fast gar nicht genutzt. Wenn eine Passage ruhig klingen soll, wird sie schlicht vom Bass allein bestritten. Das mag zwar irgendwie noch dem Credo des Punk gerecht werden, ist aber trotzdem unglaublich langweilig. Wer sich heutzutage einen Stil wie Emo auf die Flagge schreibt, muss sich doppelt anstrengen, wenn er in der Schwemme an unbekannten Bands auffallen will, die sich alle an ein paar wenigen großartigen amerikanischen Vorbildern orientieren. Man hat alles schon mal irgendwo gehört – ein Zitat vom Zitat vom Zitat. Das nervt gewaltig und scheint vor allem bei deutschen Bands ein Problem zu sein. Denn während auf der anderen Seite des großen Teichs noch immer Hoffnung auf talentierten Nachwuchs im Emobereich besteht, ist bei uns wohl in puncto Ideenreichtum und Eigenidentität schon Hopfen und Malz verloren. Bands wie Nothing In Common lassen mich das zumindest manchmal denken.

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