Pale haben sich in den vergangenen Jahren gerade auch durch diverse Videos auf MTViva und auch gerade durch ihr letztes Album ?How to survive Chance? einen großen Namen gemacht. So verwunderte es auch niemanden, dass am 29.3. einem Montag, eine ganze Reihe von Leuten, so ungefähr 300, den Weg ins Chez Heinz in Hannover gefunden hatten. Und die erlebten mit, wie gegen 22 Uhr die Engländer Tribute To Nothing den Set eröffneten.
Ich sah sie zum ersten Mal, hatte auch noch nicht allzu viel von Ihnen gehört, doch was die Briten da für eine Show hinlegten, war schon beeindruckend. Vor allem, weil bei Ihnen an diesem Tag der Motor des Busses verreckt war und sie eigentlich des wegen ganz andere Sorgen hatten. Doch davon merkte man auf der Bühne nicht viel, denn sie rockten sich die Ärsche wund und das Publikum nahm es dankbar auf. Ich habe selten eine so wahnsinnig gute Liveband gesehen, denn Tribute To Nothing sprangen und wirbelten über die Bühne, dass es eine wahre Pracht war und das über 45 Minuten lang. Musikalisch war das ganze irgendwo im emotionalen Hardcore/ Punkrock Bereich einzusiedeln, hauptsächlich vom neuen Album ?Act Without Words? und konnte auch überzeugen, aber die unglaubliche Bühnenpräsenz war schon genial. Tolle Liveband, die aber auch musikalisch überzeugen konnte und wo die Musik ähnlich viel Energie hatte, wie die Show.
Dann folgte die Hauptband des Abends. Ich hatte auch Pale schon einige Male gesehen und fand sie gerade live immer wirklich gut. Doch an diesem Abend kamen sie von Anfang an ruhiger, langsamer und sanfter herüber. Das Set, welches übrigens auch sehr lang war (fast 90 Minuten) wurde begleitet von zwei Bläsern, die aber im Chez Heinz nicht zu hören waren, Schade. Aber wie gesagt, es war auch irgendwie langsamer, hatte leider nicht die Livewucht, die ich von Pale kannte. Natürlich wird das hier zum Streitpunkt werden, aber ich kann nur sagen, dass ich mich ein wenig langweilte, da die Abwechslung, was Pale sonst immer auszeichnete, nicht zum tragen kam. Musikalisch gab es einen Querschnitt durch alle Alben, aber auch vier neue Songs. Das einzige was sicherlich hervorzuheben ist, war das Pale auf Melodien setzten, die auch sicherlich ganz schön waren, aber dennoch, die alten Pale auf der Bühne hatten mir besser gefallen. Wo waren denn die rockigen Hymnen? Es gab fast nur super-softe Songs, wodurch viele Leute bald schon abwanderten, denn je länger das Set dauerte, umso leerer wurde es vor Bühne.
Pale sind keine schlechte Liveband, aber die Energie, die sie früher auszeichnete fehlte an diesem Abend völlig. Natürlich ist es auch mal ein Versuch mit Atmosphäre zu experimentieren, aber irgendwie gefiel mir das nicht. Garantiert sehen das viele anders, ich bevorzuge die Rockhymnen.