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Placebo – Sleeping with Ghosts

Wer Placebo mag, wird dieses Album lieben! So, könnte ein billiger Werbespruch für das vierte Album der Band lauten. Aber wie heisst es doch: In jedem billigen Werbespruch steckt doch ein Fünkchen Wahrheit! Na ja, oder so ähnlich zumindest.
Der unverkennbare Placebo-Sound, der sich wohl hauptsächlich aus griffigen Gitarrenriffs, der weinerlich melancholischen Stimme von Brian Molko und diesem gewissen Hauch schwarzen Suizidrauchs zusammensetzt, bildet die Grundlage von "Sleeping with Ghosts".
Doch dieses Mal überschreiten sie Grenzen von denen sie nicht einmal wissen, dass es sie gibt.
Sie spielen mit Rock, Pop und Elektronik ohne sich in den Zug ohne Wiederkehr nur eines Genres zu setzen. Obwohl sie das Ticket dazu schon beihnahe gebucht hätten.
"Wir hörten uns fast schon an wie Kraftwerk!", sagt Drummer Steve Hewitt mit einem verschmitzten Lächeln und der Gewissheit einen guten Job abgeliefert zu haben.
Den Auftakt der Platte bildet die eindrucksvolle Symbiose aus Agression und Melodie: das Instrumentalstück "Bulletproof Cupid", gefolgt von leicht elektronisch angehauchter Spielerei mit Namen "Englisch Summer Rain". Und schon erkennt man die Vielfalt des Albums. Zu dem musikalschen Spielplatz Placebos gesellt sich dann auch "This Picture".
Doch was wäre Placebo ohne die zynisch bitteren Texte, die spätestens seit "Black Market Music" die Individün begeistern und Musikjournalisten den Stoff geben, aus dem Interviewfragen gemacht sind?!
Natürlich macht auch ihr neüstes Werk vor Zynismus und Kritik keinen Halt. Deutlich zu hören in den klassischen Rocksongs des Albums: "The Bitter End" und "Second Sight".
Doch seinen wahren Höhepunkt verbirgt "Sleeping with ghosts" im gleichnamigen Track, wenn Brian seine Meinung über Politik und Religion zum besten gibt:
"What good's religion, when it's each other we despise? Damn the government, damn their killing, damn their lies!"

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