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Silverstein – Discovering the Waterfront

Nun, da die Flut an Neo-Screamo-Bands der Marke FUNERAL FOR A FRIEND, A STATIC LULLABY oder auch FINCH etwas abebbt und die Bands sich ihren musikalischen Rahmen wieder etwas weiter stecken, bzw. sich stärker vom standardisierten Sound weg bewegen, scheint die Zeit für die Bands aus der zweiten Reihe gekommen zu sein.
Die Kanadier SILVERSTEIN machen auf ihrem aktuellen, zweiten Album ?Discovering The Waterfront? genau das, was eben genannte Bands und sie selbst schon vor 2/3 Jahren gemacht haben, und das mit einer fast schon unheimlichen Perfektion.
Das Zuckerbrot und Peitsche Spiel, so ausgelutscht es auch sein mag, wird hier von den fünf jungen Männern absolut überzeugend praktiziert und weiß, und das konnte der Vorgänger leider nicht, auf der gesamten Albumlänge mitzureißen.

Natürlich sind die Arrangements, Sounds, Texte, das Geschrei und der Gesang kein Novum, aber so gut können das dann doch nur wenige. Nach wie vor gleicht der SILVERSTEIN-Sound einem Abschrieb aus der heiligen Bibel der neueren Screamo-Bands: Es wird gesungen, geschrieen, mal sind die Gitarren clean, leise und bedächtig und mal kann man sie fast brachial nennen. Den ein oder anderen härteren Part, um nicht zu sagen Mosh-Part, haben sie auch eingebaut und vermeiden damit das Abrutschen in allzu poppige Gefilde, die dann doch eher der Konkurrenz von TAKING BACK SUNDAY vorbehalten sind. Beispielsweise ist ?Defend You?, zumindest in Teilen, schneller als viele Songs ähnlicher Bands.

Auf ?Discovering The Waterfront? ist folglich für jeden was dabei. Der Screamo-Fan, der FUNERAL FOR A FRIEND mochte bevor sie sich vom Geschrei abwandten, wird die Platte vermutlich genau so mögen wie der Poppunker der sich erstmals etwas härteren Tönen widmet und eigentlich YELLOWCARD am liebsten mag. Selbst der Liebhaber schöner Melodien, der Geschrei sonst völlig abgeneigt ist, könnte diese Platte mögen und wahrscheinlich werden auch eingefleischte Hardcore-Hörer im ruhigen Kämmerlein bei dieser Platte weich und gestehen sich selbst ein, dass Melodien doch gar nicht so schlecht sind.
Mit ?Discovering The Waterfront? haben SILVERSTEIN nichts neu, aber verdammt noch mal alles richtig gemacht. Wie weit sie damit kommen bleibt abzuwarten und hängt davon ab wie gesättigt die Hörerschaft von Bands dieser Art sind. Ein gutes Album ist es allemal und zur Einstimmung auf die im Oktober anstehende Tour ist es mehr als geeignet.

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