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THE USED rocken Koeln

Lange mussten die Fans hierzulande warten bis die neuen Emocore-Lieblinge aus den Staaten auf Deutschland-Tour gehen. Zwar gab es bereits einen Vorab-Auftritt in Hamburg, doch stillte das natürlich noch nicht den Hunger der zahlreichen Anhänger und außerdem war das Debüt zu dem Zeitpunkt noch nicht auf dem Markt.

Auch ich konnte es kaum abwarten, die US-Hopefuls aus Utah in Aktion zu erleben. Im Kölner Prime Club sollte es dann endlich soweit sein und es wurde wie nicht anders erwartet ein Volltreffer erster Güte. Doch zunächst enterten My Chemical Romance die Bühne und brachten das volle Haus schon mal in die richtige Stimmungslage. Obwohl deren Longplayer in Germany noch nicht erschienen ist, ernteten sie positive Reaktionen aus dem Publikum. Wer auf Thrice oder Boy Sets Fire steht sollte sich die Band schon mal auf der Merkliste notieren.

Dann war es soweit: The Used erklommen die Bretter. ?Maybe Memories? war der genau der richtige Auftakt und schon nach drei Akkorden zeigte sich, dass es reichlich eng war vor der Bühne. In Mitleidenschaft wurden dabei die Monitor-Boxen gezogen, die von den Fans in den ersten Reihen als Stütze benutzt wurden, um nicht auf die Bühne gedrückt zu werden. Half natürlich nicht und so gab es immer wieder Leute, die sich auf den Bühnenrand setzten, damit sie nicht erdrückt werden. Lautstark wurden die Texte mitgesungen und Sänger Bert McCracken merkte man den Spaß an der Situation an. Er verstand es, mit dem Publikum zu kommunizieren und wenn es angebracht war, auch in sich zu kehren. ?The Taste Of Ink? oder ?A Box Full Of Sharp Things? (um nur einige Highlights zu nennen) sorgten für reichlich Dynamik und zeigten, dass sie auch live eine Macht sind. Für viel Beifall sorgte auch die Message von Bert, dass er George Dabbeljuh Bush und seine Kriegsabsichten zum Kotzen findet. Natürlich war der Gig mit knapp 50 Minuten etwas kurz geraten, aber unzufrieden war mit Sicherheit keiner der Anwesenden und die Band hat ja auch erst eine Scheibe draußen.

Nach dem Auftritt zeigte sich auch Bassist Jeph Howard sehr angetan vom Kölner Publikum und betonte immer wieder wie toll er die Domstadt findet. Überhaupt zeigte sich die Band von einer sehr sympathischen Seite, ein lockeres Schwätzchen mit Jeff vor dem Tourbus unterstrich dies. Während die Konzertbesucher den Prime Club verließen, wandelte sich die Location in einen Disco-Schuppen um, was mir signalisierte, den Heimweg anzutreten. Doch als ich einige Zeit später immer noch vor Ort war, entdeckte ich zufällig Sänger Bert und Gitarrist Quinn Allman auf der mittlerweile von jungen Hühnern und gegelten BWL-Studenten gefüllten Tanzfläche. Zu Songs von Fettes Brot, den Beach Boys oder Nena zeigten die beiden, dass sie nicht nur ordentlich rocken können, sondern auch einen lockeren Hüftschwung haben. Wer hätte das gedacht? Aber vielleicht hat Bert ja auch nur nach Ersatz für Kelly Osbourne Ausschau gehalten… Ob er denn letztendlich fündig geworden ist, hab ich dann leider nicht mehr mitbekommen.

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