The Pale Four aus Aachen gastierten am gestrigen Mittwoch, den 12. Dezember im Rahmen ihrer aktuellen Deutschlandtour bereits das zweite Mal in Hannover. Nachdem sie im Oktober mit den Donots im Capitol das Haus gerockt haben, war nun das wesentlich kleinere doch trotzdem nicht minder geeignete Bei Chez Heinz Ort der Veranstaltung. Insgesamt war es das fünfte Mal, dass die Band in akzeptabler Reichweite gespielt hat, was ein Beleg dafür ist, wie sehr sie sich gerade den Arsch wund spielen. Göttingen, Hildesheim, Alfeld und 2x Hannover waren Konzerte, für die eine Anfahrt aus einem kleinen Ort bei Göttingen gerechtfertigt waren. Und für The Pale Four sind 100 km Anfahrt allemal berechtigt!
Im Bei Chez Heinz trat die Band im Rahmen einer alternativen Party als Liveact auf und somit kostete der Eintritt auch lediglich 5 Mark, worüber sich natürlich niemand beschwert hat. Knapp 200 Leute waren gekommen, um das Konzert zu sehen. Das Lokal war also zwischenzeitig recht voll und auch recht warm.
Obwohl Sänger Holger den Wettbewerb im Schweißlassen wohl ohne Frrage gewonnen hätte, blieb wohl niemand so ganz trocken unter den Achseln. Wieso auch, es war ja schließlich eine spitzen Party, da kann man ein nasses T-Shirt schon Mal verkraften.
Mit ganz viel Emo, ganz viel Rock und 'ner Ecke Pop konnten Pale das Publikum gut bei Laune halten. Zum großen Teil gab's zwar Klischee Emocorer-Rumgestehe, aber das macht gar nichts, schließlich hat die Band ja auch eine Menge sehr schöner Songs auf Lager. Ebenso gab es auch die sehr rockigen Songs, wo besonders Holger auf der Bühne richtig abging. Auch der Zuschauerpulk gelang dann unvermeidbar in Wallung, Dieser Band sieht man es einfach an, dass sie mit dem ganzen erzen bei der Sache ist und voll hinter ihrer Musik steht. Neben den Wmotionen vom Publikum kommen da auch eine ganze Menge von der Band rüber. Und ganz besonders bei den beiden Singleauskopplungen aus dem Album razzmatazz, Teenage Dirtbag und A Town Called Malice, die am Ende des regulären Sets gespielt wurden, war Holger nicht mehr der einzige Sänger im Saal.
Die von Pale vor dem Gig angekündigte Spielzeit von 30 Minuten wurde dann aber glücklicher Weise überzogen, gleich zwei Mal traten sie zu Zugaben auf die Bühne. Und bei denen zeigten sie sich experimentierfreudig, da gab es einmal einen Song, der nur von Holger unter Schlagzeugbegleitung dageboten wurde, ein weiterer wurde von Gitarrist Christian auf dem Keyboard begleitet. Zum endgültigen Abschluß wurde dann noch Mal richtig schön auf die Tränendrüse gedrückt, Holger alleine am Keyboard, dazu ein Gesangssolo, ebenfalls seinerseits. Dann wünschte man den Zuschauern noch ein frohes Fest und einen guten Rutsch, bedankte sich für die tolle Unterstützung des Publikums und verschwand erstmal hinter der Bühne.
Ich kann für meinen Teil nur sagen, dass dieses Konzert eindeutig zu den besten des Jahres zählt. Meine Damen und Herren, sie sahen: die beste Nachwuchsband der Bundesrepublik Deutschland!