Mit New Noise Project ist wieder einmal eine hoffnungsvolle Band aus der deutschen Musiklandschaft aufgetaucht. Mit „The difficulty of definition“ werden sich die Jungs aus Völklingen mit Sicherheit einen Namen erspielen. Gerade weil die CD wirklich gut ist, unterhielt ich mich mit der Band.
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Eure letzte CD Veröffentlichung konnte ziemlich überraschen. Emo Rock wurde darauf geboten. Wie beurteilt ihr „The difficulty of definition“?
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Freut mich das sie dir gefällt! Nun ja, wir sind sehr zufrieden mit der neuen Platte! Wie es der Titel schon sagt ist die Platte schwer einzuordnen. Wir haben nach Beendigung der Aufnahmen gegrübelt, wie wir die Platte nennen könnten und wegen der Vielfalt der Songs sind wir dann auf „The difficulty of definition“ gestoßen. Der Titel passt, denke ich, sehr gut. <b>
Auch ihr seid noch so richtig bekannt in Deutschland, beschreibt euch doch mal ein wenig. </b>
Hmm, die Band gibt es bereits seit 8 Jahren und die letzten 6 haben wir uns ziemlich auf einer stelle bewegt. Wir hoffen dass sich das mit der neuen CD und dem neuen Label im Rücken ändern wird. Ich denke das es schwierig ist in Deutschland einen Namen zu bekommen. Man muss halt soviel wie möglich Live spielen und im Idealfall überall! Da wir aber alle berufstätig sind, sind uns da ziemlich die Hände gebunden und können leider nur das mitnehmen was der Job erlaubt. <b>
Ich habe gelesen, ihr habt euch früher mit Skatepunk beschäftigt, wie es kam es dann zu diesem Stilwechsel?</b>
Ich würde gar nicht mal so sagen das wir extrem unseren Stil gewechselt haben. Manche Songs würden auf unsere älteren CDs gar nicht auffallen. Aber natürlich entwickelt sich jede Band weiter und jeder einzelne lernt neue Bands kennen und entdeckt neue Linien. Ist doch dann auch klar, dass jeder versucht das neu erlernte in die eigenen Songs einzubauen. Im Grunde genommen versuchen wir immer nur unser Ding zu machen und keinesfalls irgendwen zu kopieren. <b>
Ich hab auch gelesen, dass euer Sänger Daniel an Krebs erkrankt war, was war das für eine Belastung für die Band und wie ging es danach weiter?</b>
Es war ein Riesen Schock für uns und in erster Linie nicht wegen der Band, sondern weil wir alle schon lange sehr gute Freunde sind, teilweise schon seit dem Kindergarten. Wir haben regelmäßig zu viert weitergeprobt und jeder wusste das es bald mit Daniel weitergehen wird. Nach einem guten Jahr und Daniels erfolgreicher Genesung waren wir dann fast täglich im Proberaum und waren mit mehr Energie und Engagement bei der Sache als je zuvor. Von dem Zeitpunkt aus konnte es nur bergauf gehen. Das erste große Ziel war die Platte und den Punkt haben wir fast ohne Hindernisse geschafft!<b>
War das auch irgendwie die Zeit, neu anzufangen und den Stil zu ändern?</b>
Würde ich nicht sagen, weil die meisten Songs schon vor der Pause entstanden sind. „Man made sun“ und „F.W“ hätten fast schon auf dem Vorgänger sein können. So ca. 4 oder 5 Songs sind aus der Zeit nach der Pause. <b>
Was kann man als nächstes von euch erwarten?</b>
Wir werden versuchen so viel wie möglich live zu spielen. Nachdem jetzt ein paar Leute unsere Platte und unsere Musik kennen gelernt haben, wollen vielleicht die ein oder anderen uns auch Live sehen. Das ist das nächste Ziel, vielleicht sogar eine kleine Tour. Und wir spielen jetzt auch schon mit dem Gedanken wieder ins Studio zu gehen.
Einige neue Songs haben wir schon und von dem letzten Studiobesuch, als wir das Album aufgenommen haben, sind noch ein paar Songs übrig geblieben. Die würden wir auch noch gerne veröffentlichen.<b>
Wie bewertet ihr die Musiklandschaft Deutschland? Viva und MTV?</b>
Es geht steil bergauf! Momentan ist der Zeitpunkt für junge Bands optimal um sich einen Namen zu erspielen. Ob da Viva sehr hilfreich sein wird, weiß ich nicht… Jedenfalls nicht sehr viel was unsere Musikrichtung angeht. <b>
Womit beschäftigt ihr euch in euren Lyrics? Gibt es irgendein Thema, welches ihr besonders behandelt oder eins, woran ihr euch gar nicht wagt?</b>
Es geht um alltägliche oder auch persönliche Dinge. Sachen die man selbst erlebt hat, Beziehungen, zum Beispiel. Kann auch gern mal etwas utopisch sein. Von politischen Dingen wollen wir uns aber fernhalten.<b>
Hat sich eure Heimat Völklingen irgendwie auf eure Texte ausgewirkt? Ich meine, damit, dass Völklingen als Industrie- und Bergbaumetropole des Saarlandes mit Sicherheit auch unter Unterbeschäftigung und ähnlichem zu leiden hat.</b>
Ich glaub kaum das Völklingen uns bei unseren Texten inspiriert. Wir sind ja auch nicht wirklich aus Völklingen, sondern vom HEIDSTOCK. Das ist ein schöner Stadtteil von Völklingen, der von der Industrie verschont blieb…<b>
Wie sieht es mit Sideprojects aus?</b>
Einzig und allein Alex spielt noch zusammen mit unserem "Label-Boss" Ben bei einer anderen band namens BLEED INTO ONE. Wir haben alle schon nebenbei in anderen Bands gespielt, aber auf die Dauer wurde das nichts und vor allem jetzt wollen wir unsere Energie für NNP einsparen.<b>
Wie beurteilt ihr die politische Landschaft in Deutschland. Ist euch Politik überhaupt wichtig?</b>
Na ja, unwichtig nicht unbedingt, aber groß damit beschaffen tun wir uns nicht. Wir möchten uns auch nicht äußern, darüber wer für Deutschland besser sein könnte oder wer schlechter. Solche Themen würden auch nicht in unseren Texten auftauchen.
<b>Vielen Dank für das Interview. </b>
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