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Aimee Cares – Her Golden Age

Pressetexte erfüllen größtenteils den Zweck, das in ihnen umschriebene Album in den Himmel zu loben und wenn nötig auch mal gehörig zu übertreiben. Beim neuen Album „Her Golden Age“ der Band „Aimee Cares“ bringt das Geschriebene allerdings den Charakter des Albums erstaunlich gut auf den Punkt: Alternative Rock, der von der Stimme der Sängerin lebt. Doch ob das bereits für Qualität steht…?

„I do know your hopes and fears – As you know mine.“

Was wirklich positiv auffällt bei diesem Album ist die Stimme von der Sängerin Stefanie Buri. Energiegeladen, aber zeitgleich zerbrechlich und zart. Sie ist neben Sandra Nasic der Band Guano Apes vielleicht einer der wenigen Beweise dafür, dass Frauenstimmen in der Rockmusik auch durchaus was zu suchen haben können.

Auch die Texte sind nicht unbedingt schlecht und passen sich der Musik gut an. Sie handeln von Liebe, von Verzweiflung und von all diesen Themen, die jedem Menschen im täglichen Gedankenkonstrukt mehr oder weniger ausgeprägt so über den Weg laufen. Exemplarisch hier ein Auszug aus dem Song „Broken Social“:

„Caught in our days.
Nothing really suits me.
Nothing really bothers me.
The air is getting thin.
Something does crash me!
– But breathe in; and breathe out
Broken social, left in harmony.“

Doch Stimme und Texte allein machen so ein Album natürlich nicht aus – Und da haben wir ihn leider, den Wendepunkt. Denn musikalisch reitet die Platte auf ziemlich Klischees herum. Gitarre, Bass, Schlagezeug. Frei nach dem Motto „Bitte klingen sie so energetisch wie möglich, rocken, bis die Bude brennt – Aber wagen bloß nichts Neues!“ Das hier ist ganz gewöhnlicher Alternative Rock, nur eben mit dem Unterschied, dass man es mit einer Frau am Mikrofon zu tun hat. Das hat man ja noch nicht allzu häufig im Rocksektor (und noch seltener hat man das so stimmgewaltig!) – Mal abgesehen von solchen Alltime Favourites wie die schon genannten Guano Apes oder eben Die Happy u.Ä.

Aber es fehlt, zumindest in meinen Augen, hier leider der Kick, die Abwechslung, der Punkt, an welchem man sagt: „Wow! Die wagen was!“ – So bleibt von der Platte leider nur sehr wenig hängen, da hilft auch der Fakt nichts mehr, dass dieses Album von Mario Thaler produziert wurde, der auch schon bei Slut oder The Notwist seine Finger im Spiel hatte. Trotz alledem: Wer sich geschmacklich komplett dem (Alternative) Rock verschrieben hat und bereits Gefallen an den genannten Referenzmusikern findet, der wird auch mit dieser Platte seinen Spaß haben, garantiert.

„Let it happen, forget the consequence.“


VÖ: „Her Golden Age“ ist am 04.04.2008 auf MossBEACH erschienen.

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