Startseite » Apparat Hase – Apparat Hase

Apparat Hase – Apparat Hase

Erinnert sich noch jemand an die erste Platte von der Kölner Band Von Spar? An diese unvergleichbare Mixtur aus Minimal Dance, Electro-Pop und Rock? Für alle, die genau diesen Sound seit langem vermissen, gibt es nun wahrlich hörenswerten Nachschub in dem Bereich: Die Two-Girl-Power Band Apparat Hase liefert ihr selftitled Debütalbum ab und lebt gerne mit dem ein oder anderen gewollt nicht retuschierten Retuschefehler.

Denn so wild arrangiert das alles an mancher Stelle auch klingen mag, es war alles so geplant. Sie wollen sicherlich keine musikalischen Genies sein, aber die Geschichte spricht doch für sich: Sarah Bogner ist Musikerin und Diplom-Künstlerin, ihre Mitstreiterin Bea Dorsch ist Musikerin, DJ und Angestellte in einer Psychiatrie. Wem bei einer Vorstellung der Symbiose dieser zwei direkt die ersten Töne im Ohren klingen, wird wohl gar nicht so falsch liegen. Verquere, aber ausgefeilte elektronische Musik, der man den Aspekt der Kunst nicht absprechen kann. Musik zum Hören und zum Tanzen. Auch auf der Bühne muss das nett anzusehen sein: Zwei Frauen, zwei Keyboards, zwei Mikrofone – Abgehen.

Die Texte und der Gesang scheinen wie für die Musik gemacht zu sein. Erinnerte mich aufgrund der apathischen und phlegmatischen Art sehr an Das Bierbeben, welche ja bekanntermaßen wirklich edel klingen. Ebenfalls wie beim Bierbeben greifen beide Damen parallel zum Mikrofon, es klingt insgesamt einfach ansprechend. Auch die Texte sind leicht verständlich und minimalistisch gehalten. Und trotz ihrer Einfachheit werden fundamendale Themen angesprochen, wie z.B. im Song „Flexionsklasse“ das elendige Thema Scheinintellektualität.

„1, 2 – Televismus. 3, 4 – Chansonismus.
4, 5 – Sadomismus. 5, 6 – Automismus.
Ich mag Einwegdenker nicht.
Einmachgläser hab ich nicht.
Rote Lippen stehen mir nicht.
Und auch keine -ismen, -ismen.“

Alles in allem ein viel versprechendes Stück Musik, zu dem ich sicherlich auch in Zukunft gerne noch greifen werde. Bleibt nur zu hoffen, dass andere es mir gleichtun. Aber ich meine: Allein dieser Bandname schon, großartig! Apparat Hase wollen doch nur spielen.
Und zwar mit jedem von euch da draußen… Spielst du mit?

VÖ: „Apparat Hase“ erscheint am 07.11.2008 auf Trikont.

Wir freuen uns über deinen Kommentar: