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Ascii.Disko – Stay Gold Forever Gold

Ascii.Disko ist all denen ein Begriff, die die musikgeschichtlich bedeutsamen Labels L’Age D’Or und Ladomat 2000 noch vor der Insolvenz erleben durften. Dort hat er nämlich zwei Alben herausgebracht, das Letzte in 2006. Anscheinend musste sich auch der Künstler erholen, denn seitdem hat man kaum etwas gehört. Nun ist Ascii.Disko aber stärker denn je zurück und hat das neue Album „Stay Gold Forever Gold“ im Gepäck.

Noch ein paar Worte zum Künstler hinter der Musik: Daniel Holc heißt der Mann, der hier die Fäden in der Hand hat. Ursprünglich kommt er aus Hamburg, lebt aber inzwischen in Madrid. Seit 2003 macht er Musik und hat sich seitdem international einen Namen gemacht. Diese länderübergreifende Verwurzelung erklärt auch, warum das aktuelle Album auf den kanadischen Label Artoffact Records erschienen konnte.

Die Songs auf „Stay Gold Forever Gold“ klingen doch um einiges anders als seine letzten Releases. In vier Jahren passiert viel. Während er vorher eher minimalistisch unterwegs war, setzt er bei diesem Album noch einen drauf und hat den Fokus auf düsteren Acid House gelegt. Schon die erste Single „Jawbreaker“ deutete an, in welche Richtung es gehen wird. Ein intensiver Beat als Grundlage und dazu eine hartnäckige Bassline, die sich sofort im Kopf festsetzt und im Verlauf des Tracks immer donnernder und rotierender wird. Die eingestreuten Synthesizersounds erledigen dann den Rest, um den Song zu einem der besten Tracks der Platte zu machen. Auch „Possessed“ oder „Pantera“ gehen nach vorne und zwingen dem Hörer zum Mitgehen. Tanzbar ist dies definitiv, ruhig sitzenbleiben kann dabei niemand. Damit man aber auch wieder runterkommt, werden sanftere Tracks wie „Like All The Terrors And The Horrors Of The World Raining Down On Your Skull“ (was für ein Titel!) oder „Everything Is Fading Away“ eingestreut, die zurück zu den Wurzeln des Musikers gehen und minimal gehalten sind. Und als wenn das nicht bereits genug wäre, um das Album als exzellent abzustempeln, tauchen zwischendurch C64-insipirierte Nummern wie „Knuklehead“ oder „Until The Light Takes Us“ auf, die das Album mit ihrem fröhlichen Sound abrunden.

Alles in allem kann man als Freund elektronischer Musik nicht anders, als dieses Album in höchsten Tönen zu loben. Ascii.Disko war schon immer ein Projekt, das wahnsinnig gute und abwechslungsreiche Songs präsentiert hat. Mit „Alias“ war er 2006 seiner Zeit im Grunde genommen sogar um Meilen voraus. Und das aktuelle Werk „Stay Gold Forever Gold“ reiht sich perfekt in diese Schaffensreihe ein. Niemals stehenbleiben.


VÖ: „Stay Gold Forever Gold“ erschien am 08.06.2010 auf Artoffact.

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