CD einlegen, Play-Knopf drücken, Ohren auf und Gehirn an. Schublade Nummer eins auf: Average Engines klingen wie…, Schublade Nummer zwei auf: ihre Musik geht in Richtung… Moment, von vorn: Lars, Thorsten, Tim und Matthias kommen aus Hamburg, bringen über ihr jüngst gegründetes Label Brutkasten ihre erste EP „If Dali Broke My Arm It Would Sound Like This“ raus und erzählen einem nicht, welche Vorbilder sie haben bzw. sie wollen sich nicht festlegen, sondern den geneigten Zuhörer machen lassen.

Und so kann man das was man da auf ihrer Debüt-EP auf die Ohren bekommt, irgendwo auf dem Experimental-Independent-Core-Brett einordnen. Das fängt an beim Opener „The X-Ray Pattern Of Broken Bones“ mit sattem Gitarrensound, treibendem Schlagzeug und fettem Bass. Erst laut, mit Tempowechsel, dann leise mit zurückgenommener Stimme, dann ausufernd mit voller Wucht bis zum letzten Gitarrenfiepen. Weiter geht’s auf nahezu progressiv angehauchten Pfaden bei „Fabilo“, welches in der Mitte bricht, mit Keyboardsounds nur ganz kurzzeitig an Muse erinnert, bevor sich die Gitarrenwände wieder aufbauen. Das kürzeste Stück dieses Erstlings ist auch gleichzeitig das ruhigste: „Vast“, das einen mit der Zeile „I’m Too Old To Stay Away, I’m Too Tired To Stay Awake, I’m Too Sick To Stay Away, I’m Too Far Away“ in eine vermeintlich ruhige Nacht entlässt. Aber nur kurz bleibt einem die Verschnaufpause, denn die letzten beiden Songs zeigen nochmals die Energie, die diese Jungs scheinbar en masse haben.

Es macht Spaß, diesen Songs zuzuhören, es macht Spaß, die Kraft zu spüren, die sich hinter dem melancholischem Grundton verbirgt. Der Mix aus Indie-Core und Prog-Rock erfrischt durch den Charme schöner angedeuteter Melodien, erstaunt und macht neugierig, welche Schubladen man noch öffnen könnte, um dort die ein oder andere Überraschung zu finden.
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Average Engines – „If Dali Broke My Arm It Would Sound Like This“ erscheint am 03.09.2010 über Brutkasten / Broken Silence