Eigentlich ist es doch ein ganz schönes Klischee, das diese Band durchlebt. Bei BEAT!BEAT!BEAT! handelt es sich um vier Kids vom Land, die privat gern der Musik von Übersee lauschen und sich in ihren Kinderzimmern ausmalen, wie schön es doch wäre, selbst mit einer solchen Band die Lande zu bereisen. Inzwischen haben sie ihr Abitur gemacht und können Träume wirklich in Taten umsetzen. Das erste Ergebnis davon: Die „Stars“ EP.
Man fragt sich, wie die Band überhaupt noch Zeit dafür hatte, Musik aufzunehmen. Denn plötzlich ging alles rasend schnell. Sie spielten ausverkaufte Shows in ganz Deutschland und machten auch beim Dockville Festival und dem Jenseitsvonmillionen Halt. Dieser Hype ging auch am Fernsehsender ARTE nicht vorbei und die Sendung „Tracks“ widmete der jungen Band einen ausführlichen Beitrag.
Doch ist das alles begründet…? Wenn man die „Stars“ EP durchgehört hat, kann man dem Ganzen nur beipflichten. Die Musik von BEAT!BEAT!BEAT! bewegt sich irgendwo zwischen Foals-Energie und Whitest Boy Alive-Mentalität. Jeder der Songs auf der EP zeigt die Band von einer anderen Seite. Der Titelsong klingt nach warmen Sommerabenden und bringt Ohrwurmqualitäten mit sich. Der zweite Song „We Are Waves“ hingegen ist noch eine ganze Ecke ruhiger und „Fireworks“ ist der Track der Platte, der am meisten nach vorne geht und ein Gitarrenriff mitbringt, das man so schnell nicht aus dem Kopf bekommt. Bei letzterem ist lediglich der ‚Männerchor‘ gegen Ende ein wenig zu schräg gesungen, nicht so angnehm. Die beiden Remixe, von den Cinematics und Laubér, runden die gesamte EP ab und zeigen, dass BEAT!BEAT!BEAT! auch unter elektronischen Aspekten betrachtet funktionieren können.
Insgesamt haben BEAT!BEAT!BEAT! eine fantastische erste EP abgeliefert, die extrem Lust auf mehr macht. Es wäre interessant, die Band im Albumkontext zu sehen und zu beobachten, ob sie es schaffen, eine Eigenständigkeit zu entwickeln. Denn derzeit klingt die Band an manchen Stellen noch zu sehr nach ihren großen Vorbildern aus England. Das ist zwar nichts Schlechtes, aber da geht sicherlich noch mehr.
VÖ: „Stars“ erschien am 09.10.2009 auf Richard-Mohlmann.