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Belasco im Bielefelder Forum

Forum Bielefeld 04.10.2008

Belasco
Support: Dive

Belasco sind ein Trio aus London und bei weiten keine Newcomer mehr.
Bereits seit dem Jahre 2000 basteln die Musiker um Gitarrist und Sänger Tim Brownlow an Songs zwischen Muse, Radiohead und versetzen ihren Sound mit songwriterischen Elementen. Obwohl die Band bereits aus mehreren Alben und einer Fülle an Hits schöpfen kann, blieb der wirklich große Durchbruch aus. Unter anderem Schuld daran: Das Aus ihres ehemaligen Labels. Dennoch strotzen die drei nur vor Spielfreude, geben angespornt vom Bielefelder Publikum die großen Entertainer und können am Ende gar nicht anders, als immer wieder schmunzeln.
Den Support übernehmen an diesem Abend die ambitionierten Dive aus Bielefeld. Mit einigen Contest Erfolgen im Rücken, spielt das aufstrebende Trio mit Format hochkonzentriert und überzeugend auf. Sänger Borschtys Reibeisenstimme grollt und thront beeindruckend über den druckvollen Songs, die stark an Stonerockgrößen wie die Queens of the Stone Age erinnern. Das was Dive jedoch besonders machen, sind die atmosphärischen Gitarrenmomente und Motive, die regelrecht durch den Saal schweben. Mit stupefyin´go down hat die Band sogar einen definitiven Hit, der auch den Schlusspunkt ihres Konzerts bildet.

Nach kurzem Umbau betreten dann Belasco die Bühne.
Bemerkenswert wie elektrisiert die drei Londoner von ersten Stück an sind und den Funken sofort auf das
Publikum überspringen lassen können.
Zum Dreh und Angelpunkt der Show gerät immer wieder Sänger Tim Brownlow, dessen Stimme unheimlich viel Gefühl und Leidenschaft transportieren kann.
Wer Belasco als Band mit Radiohead und Muse Elementen sieht, liegt wohl richtig.
Sie transportieren die melancholische Schwere und das vertrakte von Radiohead auf der einen, und das Breitwandformat und die unglaubliche Melodieverliebtheit von Muse auf der anderen Seite.
Aber besonders intim und besonders wird es, wenn Brownlow seine Vorliebe für Singer-Songwriter Song ausspielt und zur Akkustikgitarre greift und alles staunt, wie verzweifelt und aufrichtig der Engländer sich am Mikrofon windet.

Das Belasco allerdings schwermütige Kerle sind, kann man sofort vom Tisch wischen.
Immer wieder tritt die Band in Kommunikation mit dem bestens aufgelegten Bielefelder Publikum, dass heute
etwas herausfordernder ist als sonst.
Belasco spielen das Spiel gerne mit, bekommen einige neue Deutsche Vokabeln mit auf den Weg und haben sichtlich Freude an ihrem Gig.
Dementsprechend durfte sich das Forum über eine ausgiebige und intensive Zugabe mit fulminanten Schlusspunkt freuen.
Einfach symphatisch, diese Briten.

Wer sich intensiv mit Belasco anfreunden möchte, kann sich die LP Something between us (2006) zulegen, die den chrackter einer Best-Of Platte hat.
Der Grund hierfür ist das späte Debut der Band in ausgerechnet ihrem Heimatland. Nach zwei existierenden und nur im Ausland erschienenden Alben veröffentlichten Belasco auf der Insel eine Zusammenstellung der besten Songs ihrer damaligen, bisherigen Produktion.
Darunter großartige Songs wie Chloroform , Somtething between us und das wundervolle 15 seconds.

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