Schon länger geistert unter den Liebhabern des Sonwritings auf dem europäischen Festland ein Name umher und leuchtet von Zeit zu Zeit durch neue Songs, eine unverwechselbare Stimme und besondere Akustikgitarrenklänge auf: Ben Howard. Endlich kommt auch in Deutschland sein Debutalbum „Every Kingdom“ heraus, das in seiner Heimat Großbritannien schon längst große Erfolge verzeichnete.
Der aus Devonshire im Südwesten Englands stammende Ben Howard studierte zunächst Journalismus und arbeitete bei einer Surf-Zeitschrift in Newquay, bevor er merkte, dass professionelles Musikmachen seine eigentliche Bestimmung ist. Um Songwriter zu werden, scheute der 23-Jährige kein Risiko: Als er sich für sein vorheriges Hobby entschloss, stand Howard kurz vor seinem Uni-Abschluss.
„Aber ein Freund von mir brachte es auf den Punkt: Das Leben kann nur dann spannend bleiben, wenn man auch mal Risiken eingeht, und das hat mich bestärkt. Auch meine Eltern standen voll hinter mir die ganze Zeit über. Sie sagten, dass ich einfach das tun soll, was mich glücklich macht.“
Zunächst kannte man Ben Howard vor allem durch seinen Song „Keep your head up“, mit dem er in einem Video „Surfer’s against Sewage“ unterstütze. Hört man nun sein komplettes Album „Every Kingdom“ fällt auf, dass der Klang nicht mehr so sonnig und warm klingt, wie man möglicherweise erwartet hätte.
Aber genau diese Überraschung ist einer der Gründe dafür, warum sich Ben von vielen anderen Songwritern abhebt.
„Black Flies“ und „Promises“ sind solche Songs, die so ruhig und beruhigend wirken.
Sanfte, gezupfte Gitarre und Cellobegleitung lassen den Hörer hier den textbetonten eingängige Melodien lauschen.„The Wolves“ hingegen lässt uns ähnlich wie der Track „The Fear“ nicht nachdenklich aus dem Fenster schauen, sondern ist ein mit seinem energiereichen Rhythmus und eben solcher Stimme ein wunderbarer Soundtrack für die Fahrt auf dem Fahrrad durch die Stadt.
Ein besonders langes Intro hat „Old Pine“, der Song, der in das Album einleitet und auch einer der längsten ist.
Ein Song, der optimistisch allem Folgendem entgegenblickt und zugleich an Besonderes, Vergangenes erinnert. „Gracious“ ist eine so eingängige, wunderbare Melodie und gleichzeitig eine außerordentlich schön Ballade.
Besondere Künste Bens in Sachen Strumming, Hammering und Zupfen lassen auch große Säle verstummen und seinen Klängen lauschen. Die Melodien, so Ben, kommen bei ihm wie von selbst, nur an den Texten müsse er sehr lang feilen und arbeiten:
„Es geht da sehr viel um das Miteinander der Menschen und Beziehungen, und nicht zuletzt um mein Leben – ich lasse mich da schon ganz schön gehen.“
Zusammen mit Chris Bond an Bass und Schlagzeug sowie India Bourne, die die Band mit ihrem Cello und begleitendem Gesang komplettiert, hat Ben Howard einen einzigartigen Klang entwickelt, der zwar an andere Songwriter erinnern mag, aber doch so neu und unverbraucht ist. Besonders dadurch, dass sein folkiges Album nicht nur nach Pazifikküste und Lagerfeuer klingt, wird seine Musik auch in Deutschland noch große Wellen schlagen. In einem Interview mit BBC erklärte Howard, es seien schon Material für eine neue EP und Ideen für ein zweites Album entstanden. Man darf also gespannt sein…
Mit dem Video-Player können alles Songs des Albums angehört werden!
„Every Kingdom“ erscheint am 3.2.2012 bei Island
BEN HOWARD live
18.04.2012 Berlin, Kulturbrauerei
21.04.2012 Dresden, Beatpol
22.04.2012 München, Muffathalle
23.04.2012 Köln, Gloria-Theater
03.05.2012 Frankfurt, Batschkapp
04.05.2012 Hamburg, Grünspan