Ich muss gestehen, dass ich vor dem Erhalt dieser CD noch nie etwas von Birdpen gehört hatte. Der Bandname ist somehow reichlich uninteressant. Aber nach intensivem Beschäftigen mit der Musik kann ich mich nun nur darüber ärgern, solch gute Musik bis dato verpasst zu haben. Das neue Album „On/Off/Safety/Danger“ überzeugt mit unfassbar gut produzierten und mitreißenden Progressive Rock Songs.
Bereits der erste Track, „Breaking Precedent“, ist ein wirkliches Highlight; und obendrein eine recht gute Zusammenfassung von dem, was die Musik so besonders macht. Es ist schon nahezu gruselig, wie heimisch man sich fühlt – Musik, die einem ab der ersten Sekunde die Hand auf die Schulter legt und aufzeigt, was in dieser (und der eigenen) Welt eigentlich schief läuft. Die Gitarren sind glasklar und unterstreichen die Musik, ohne aufdringlich zu wirken. Hinzu kommt ein taktgebendes Schlagzeug, das als Herzschlag dient. Und ab und an flirren dann auch elektronische Störgeräusche durch den Sound, die alles andere als fehl am Platz sind. Das bringt Abwechslung. Vergleiche zu ziehen fällt schwer, aber wer Interpol oder Queens Of The Stone Age mag, der wird auch an Birdpen seine Freude haben.
Die Stimme von Sänger Mike Bird ist sehr atmosphärisch und die langgezogenen Vokale wirken gleich noch mehr, wenn eine seichte Portion Hall druntergelegt wird. Auch die Texte sind durchaus nicht von der Hand zu weisen und betonen den scharfsinnigen Blick der Band für Zweifel, Angst und Persönlichkeitsverlust – Und der Notwendigkeit, die Kontrolle darüber nicht zu verlieren.
„Something caught my eye, inside my mind, I tried to find it.
Something held my hand, that shook my world. I tried to cut it off.
Something pressed ‚Record‘ inside my brain, I couldn’t stop it.
I couldn’t turn it off.“
„On/Off/Safety/Danger“ ist wirklich ein herausragendes Debüt. So ist es allzu traurig, dass es mit Sicherheit nicht die Aufmerksamkeit erfährt, die es verdient. Einschlägige Magazine hielten sich bis dato mit Berichten über Birdpen zurück. Vielleicht wird sich daran ja was ändern, wenn die Band bald zusammen mit The Archive auf Deutschland-Tour geht. Zu wünschen wäre es einer solch talentierten Band auf jeden Fall. Das hier ist für große Bühnen und den weitreichenden Nachthimmel gemacht. Daumen drücken.
VÖ: „On/Off/Safety/Danger“ erschien am 27.03.2009 auf Oreilles Bleues.
Klingt an manchen Stellen nach Radiohead.
Ich darf verbessern: Archive.
Kein Wunder bei dem Sänger. Das mir das nicht sofort aufgefallen ist, schließlich arbeiten Mike und Dave auch dort. Noch mal, Danke für den Tipp. Wow, tolles Album, muss ich mir noch auf CD kaufen.
Das Album ist echt mal sehr gut so! Mich erinnert der Sänger aber eher an Fran von Travis.