Bodi Bill veröffentlichen diesen Freitag, 16.05., ihr neues Album „Next Time“ auf Sinnbus Records. Anlässlich dessen dachten wir uns, dass es nett wäre, den Herren mal ein paar Fragen zu stellen. Und sie dachten, dass es nett wäre, uns einige zu beantworten – Fabian Fenk stand uns also Rede und Antwort.
Euer zweites Album „Next Time“ kommt in wenigen Tagen auf den Markt. Habt ihr eine Erwartungshaltung bezüglich der Resonanz?
Fabian: Wir hoffen, den Zuschauern gefällt, wie wir die neuen Stücke live umsetzen, denn vieles von dem was auf Platte festgehalten ist, wird sich für die Liveumsetzung ziemlich verändern müssen. Klar, es wäre auch schön, wenn ihr die neue Stücke mögt. Bis jetzt sind es ja insgesamt 14 Neue, auf Single-EP und LP und Ende des Sommers kommt hoffentlich noch ne 12″ hinzu.
Wie würdet ihr selbst das neue Album in wenigen Worten charakterisieren?
Fabian: Als Fortsetzung der Suche nach dem perfekten Song/Track. Außerdem als ganz natürliche Weiterentwicklung unserer Band, eben auszuloten wie weit wir gehen können mit Bassdrum, Frickelsounds, Geige, Klavier, Gitarre und Gesang. Denn wir haben ja nicht vor verkopfte, hippie-esque oder Weltmusik zu machen, sondern wir denken ja immernoch, das geht auch anders.
Es ist nur ein Jahr vergangen seit dem ersten Album. Wie kam es, dass ihr so schnell etwas Neues produzieren wolltet?
Fabian: Das neue Material ist teilweise bereits zum Liveset des ersten Album entstanden, andere Ideen für neue Stücke sind in unseren gemeinsamen Ferien in Rosow hinzugekommen. Es gab also genügend Material und wir wollten unseren Tatendrang auf die Probe stellen, unsere Neugier befriedigen, wie die zweite Platte wohl klingen würde. Schließlich wollten wir auch Platz schaffen für neue Ideen, für die dritte Platte.
Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Mariechen Danz für den Song „Depart“?
Fabian: Marie ist eine gute Freundin der Frau von Alex. Sie hat uns auf unserem zweiten Livekonzert in einer Galerie gesehen und angeboten, mal was für uns zu rappen. Darauf sind wir natürlich sofort eingestiegen, wenngleich sie jetzt eher singt.
Ein Song auf dem Album träg den Namen „Small sorrows, great songs“. Denkt ihr wirklich, dass man heutzutage selbst aus dem kleinsten Leid einen guten Song zaubern kann?
Fabian: Leid oder nicht Leid. Ich denke es braucht vorallem eine gute Inspiration – Und dass die nicht vom alleine rumsitzen kommt, ist ja klar. Also treffen wir drei uns recht oft um gemeinsam rumzusitzen, im Proberaum, und warten, dass der Funke überspringt. Sobald dies geschieht, stehen wir dann lieber. Oder wie Mr. Oizo mal in nem Interview gesagt hat. Er sei gerne ungestört im Studio, damit er beim Musik machen zu seinen Stücken tanzen kann. Ähnliches gilt für uns, mal drei.
Stehen schon einige Festivals fest, bei denen ihr spielt?
Fabian: Ja, bis jetzt allerdings erst zwei: Das berlin Festival und das La Pampa. Wir wollen aber mehr! Wir wollen mehr, mehr mehr, verdammmmmmt!
Live spielt ihr gerne mit Leinwand – Welche Bedeutung hat das für euch?
Fabian: Die Leinwand transportiert einfach nochmal eine weitere Bedeutungsebene. Nicht, dass wir da jetzt didaktisch daher kommen wollten. Lediglich zur Verdeutlichung unserer chaotischen, OK vielseitigen Sicht auf die Dinge. Will meinen: Klar hat das kleine Kätzchen was mit ner Salatgurke und nem Technobeat zu tun.
Was ist euch wichtiger – Der professionelle technische Ansatz in der Musik oder die Atmosphäre und das Gefühl, die diese auslöst?
Fabian: Uns ist es sehr wichtig, dass die Techik nicht im Mittelpunkt steht, nicht den Eindruck und die Gefühle stört. Für das Publikum sollen doch nicht unsere bunten Kabel und unser hochkarätige Tonmischer, sondern das gemeinsame Erlebnis im Zentrum stehen. Auf Platte sieht das ganz ähnlich aus. Letztlich muss die Musik, die wir machen und unser Gefühl entscheiden, welcher Sound passt und was technisch angemessen wäre.
Welche Musik hört ihr derzeit privat und fließt das in eure Art, selbst Musik zu machen, mit ein?
Fabian: Unser Ansatz an Musik ist eher von dem der Lieblingsbands unserer frühen Jugend, denn aktuellen Veröffentlichungen beeinflusst. Immer wieder Sonic Youth, Tom Waits, Nick Cave, Queen, Depeche Mode, Autechre usw. Was jetzt so rauskommt finden wir manchmal auch toll, nur trennen wir eben lieber zwischen persönlichem Geschmack und dem Sound unserer Band.
Seht ihr euch als Musiker oder eher als Künstler, die „zufällig“ dieses Medium gewählt haben?
Fabian: Wir sind sicher Musiker, aber eben keine Mucker. Uns interessieren Bilder und Texte genauso wie Töne – Und wenn die verschiedenen Medien zusammenkommen, wie bei nem guten Konzert z.B., dann ist das natürlich enorm reizvoll.
Welche Pläne hegt ihr in der näheren Zukunft?
Fabian: Den internationalen Durchbruch. Reisefreiheit für Bodi Bill!
Eine Rezension zum kommenden Album findet ihr hier.
1 comments