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Bondage Fairies – Cheap Italian Wine

Das erste Mal stieß ich auf die Bondage Fairies, als Der Tante Renate im März sein Album „Splitter“ herausbrachte und dort einen Song der Band, „He-Man“, ordentlich durch den Mixer zog. Das kam wahnsinnig gut an in den Audiolith-Gehörgängen. So war das Interesse an der Band geweckt und es ist nur folgerichtig, dass das zweite Album der Schweden, „Cheap Italian Wine“, bei Audiolith erscheint.

Und es sei direkt am Anfang gesagt: „Cheap Italian Wine“ hebt sich ziemlich aus dem Audiolith-Kosmos ab und geht in eine andere Richtung, als es die Zupferde des Labels (Egotronic, Der Tante Renate, Bratze) tun. Bondage Fairies kann man als seltsam chaotisch-kontrollierte Rock/Pop-Band mit Electro-Einschlag bezeichnen. Die Musik wird getragen von E-Gitarre und Gesang und hinzu kommt nahezu alles, was sich aus einem Synthesizer herauszaubern lässt: Hämmernde Beats finden sich genauso wieder wie verzerrte Sounds und Samples mit C64 + 8 Bit-Charme. Da gibt es ganze Instrumental-Stücke, die schon ziemlich an die verrückten Köpfe von Slagsmålsklubben erinnern. Man mag es eigentlich kaum glauben, dass man es hier mit einer Band zu tun hat, die aus gerade mal zwei Mitgliedern besteht.

Gesungen wird auf Englisch, was für Audiolith auch eine Rarität ist. Das gibt dem Musik einen sehr internationalen Charme und es wundert nicht, dass das Duo schon Erfolge in Österreich, Polen oder Russland Erfolge verzeichnen konnten. Worum es in den Songs geht, verschwindet in der Vielfalt der Musik nahezu. Es werden aber altbekannte Themen behandelt: Freude, Trauer, Party, Einsamkeit.

Alles in allem haben die Bondage Fairies hier einen prachtvollen Zweitling abgeliefert, der auch dem Label ziemlich gut tun dürfte. Abwechslung kann nie schaden! Etwas traurig ist es allerdings, dass das Album insgesamt nur an die 30 Minten Länge hat. Trotzdem hat man nach dem Durchhören nicht das Gefühl, irgendwas zu vermissen. Die Fesselfeen machen ihrem Namen alle Ehre: Diese Musik ist verzaubernd und sie lässt einen nicht mehr los. Da ist es einem dann auch egal, woher der Wein kommt und wie teuer er war – Der Rausch stimmt. Sex and drugs and Rock’n’Roll.


VÖ: „Cheap Italian Wine“ erschien am 08.05.2009 auf Audiolith.

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