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Boys Noize – Suck My Deck

boysnoite_deck.jpgDass Alex Ridha aka Boys Noize einer der besten DJs unserer Zeit ist, hat er letztes Jahr mit diversen Auftritten, u.A. beim legendären „l Love Techno“, seinem Album „Oi Oi Oi“, sowie zahlreichen Remixen für Justice, Depeche Mode oder Apparat bewiesen. Bereits ein Jahr später darf er Teil der hochgelobten Bugged Out!-Mix-Album-Serie werden, somit in die Fußstapfen von Acts wie Simian Mobile Disco treten. Und er zeigt ein weiteres Mal überzeugend, woraus elektrisches Herzblut gemacht wird.

Überzeugen muss Boys Noize niemanden mehr. In vollkommener künstlerischer Freiheit konnte er sich also der einmaligen Bugged Out!-Chance hingeben und das Ergebnis betitelte er wortwitzend „Suck My Deck“. Hierbei handelt es sich um insgesamt 34 durchdachte Remix-Songs, die nahezu 1 1/2 Stunden Spielzeit einnehmen. Das Bewundernswerte daran: Keine Sekunde Pause. Jeder der Tracks ist so perfekt an den Vorgänger angehängt, dass es dem Hörer vorkommt, als würde er eigentlich nur ein verdammt gutes, sehr langes Lied anhören. Toller Stil und wirklich einiges an Respekt wert, das ist gelungen. Doch muss man hier auf jeden Fall ein paar Worte zu den Highlights der CD verlieren. Einige Songs stechen nämlich trotzdem heraus!

Zum Beispiel direkt der erste Song: Die CD beginnt mit einer sehr reduzierten Version von Justices Evergreen D.A.N.C.E. Um genau zu sein hat Boys Noize das Lied auf 38 Sekunden gekürzt, lediglich die Vocals belassen und noch elektronisch nachbearbeitet. Macht sich wahnsinnig gut als Intro! Doch das ist nicht der einzige Track von Justice, den Alex sich herausgepickt hat. Er wagt sich auch an eines der Highlights vom Phantom II. Der ohnehin schon dröhnende Sound wurde hier nochmals verstärkt. Dazu addiere man dann noch Geknarze, das einem Gesang vormacht und fertig ist der perfekte Remix. Zu viel hat Boys Noize an dem Song nicht verändert, lediglich den Anfang verfeinert und seine persönliche Note zum Rest des Songs hinzugefügt. Quasi noch mehr Stimmung transportiert – Und das ist ja auch nur gut so.

Auch bemerkenswert ist der Remix von Alter Egos Beat The Bush. -Aber als Negativbeispiel. Der ursprünglich mehrere Minuten lange Song wurde hier auf gerade mal eine Minute gekürzt und sonst quasi gar nicht geändert. Aus Alter Ego könnte man so viel rausholen! Da hätte ich persönlich wirklich mehr erwartet.

Aber abgesehen davon kann man sich hier wirklich an keiner Stelle beschweren. Okay, einen Remix von dem mehr oder weniger billigen Song I Like To Move It hätte Boys Noize sich vielleicht noch verkneifen können. Aber ein bisschen Spaß muss sein! Ausgebügelt wird das schließlich durch Bearbeitungen von Songs wie Apparats You Can’t Computerise It, Modeselektors Suckerpin oder DJ Kozes Don’t Feed The Cat.

Seht einfach selbst:

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Die Suck My Deck ist einfach ein Gesamtmeisterwerk, die jedem Liebhaber von elektronischen Sounds mit Dancefloor-Qualitäten das Herz um einige BPM höher schlagen lassen sollte! Alles in allem muss man ja doch sagen: Verdammt! We Really Like To Move It, oder?

VÖ: „Suck My Deck“ erschien bereits am 20.03.2008 auf New State.

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