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Dammschnitt(e) – Affe Auf Halb Vier

Dammschnitt(e). Selbst wenn der Bandname ein durchaus ernstzunehmendes medizinisches Unterfangen anspricht, ist der Rest des Albums doch eindeutig dem Fachbereich des Humors zuzuordnen. „Affe Auf Halb Vier“ lautet der Titel ihres Debütalbums, das auf Cobretti Records erschien. Und was man hier musikalisch wiederfindet ist nicht von allerhöchstem technischen Standart geprägt, aber eindeutig mit Seele gemacht.

„Ich kann Google löschen!“

Beim ersten Reinhören in diese Platte musste ich Schmunzeln, schließlich stolperte ich schon beim ersten Track über eine Bassline, die ich so oder so ähnlich schon einmal selbst gebastelt hatte, im Programm GarageBand von Apple. Und der Verdacht sollte sich nach kurzer Recherche bestätigen: Christian Dammschnitt und Denise Dammschnitte nutzen dieses Tool ebenfalls, um aus bis dato undefinierten Daten einen Longplayer, sprich: Musik, zusammenzuschustern. Obwohl Longplayer ein wenig übertrieben ist, die 30 – Minuten – Marke wird gerade so geknackt.

Nun aber zu der Quintessenz des Ganzen: Electro Electro Electro! Herr und Frau Dammschnitt(e) haben die Möglichkeiten, die man mit Garageband hat, vollkommen ausgenutzt und eine beeindruckende Platte herausgepresst. Größtenteils mittlere 4/4 Geschwindigkeit, es wird selten zu hektisch und erst recht nicht zu langsam. Auf diesem Takt hört man dann die imaginären Synthesizer klackern und die Töne aus den Boxen dreschen. Gute Musik zum Fußwippen und Kopfnicken und nach ein oder zwei Bier wird unter Garantie auch der Dancefloor gut gefüllt sein. Zum Beispiel beim Track „Für Einen Anker ist Immer Platz“ oder „Spielhallenboys“. Nach vorne donnernde Basslines und Sounds. Und dann wieder die Ruhe, flackernde Beats und ein fantasievolles Tongewebe. Musik, die sich zwischen Electronic, Experimental, Minimal und House bewegt. Darf ich Videospielmusik sagen? Stellenweise fühlt man sich an Jump’n’Run – Szenen ganz à la Mario erinnert, was ja aber definitiv kein Knock – Out -Argument ist, sondern einfach nur gut klingt – Wer lauscht schon nicht gerne 64 Bit – Klängen?

Alles in allem ein rundum schönes und in sich abgeschlossenes Debütalbum. Bringt die 80er zurück und die technische Zukunft in die Gegenwart. Nun bleibt es nur zu hoffen, dass die Dame und Herr es NICHT schaffen, Google zu löschen und man in Zukunft bei der ein oder anderen Suche erneut auf ihre Namen stößt.


VÖ: „Affe Auf Halb Vier“ ist seit dem 11.07.2008 auf Cobretti erhältlich.

1 comments

  1. Flo says:

    Super lustig .. bin zufällig auf die Band gestoßen und somit auch auf diesen Beitrag … Ich mags =)

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