Eines meiner letzten Festivals in diesem Jahr sollte das kleine Ackerfestival bei Kummerfeld sein. Gerade die kleinen Festivals sind die, an die ich mich am liebsten zurück erinnere, da sie oft ein sehr überschaubares Line Up haben, dafür aber trotzdem ein paar musikalische Leckerbissen. Vor allem macht die Größe, bzw. nicht Größe, des Geländes einen besonderen Reiz aus, da sie ein intimes Gefühl hervorruft.Zu dieser Kategorie kann ich dieses Jahr auf jeden Fall das Ackerfestival zählen. Denn das Ackerfestival hat ein schönes Line Up von Metalcore bis Punk und Elektro und gleichzeitig hat es mich sehr nette Menschen kennenlernen lassen. Das Ackerfestival ist dieses Jahr noch ein Wochenende nach Hinten gerutscht, doch das tat dem Festival gar nichts, denn das Wetter sollte trotz des Septembers gut bleiben und den Gästen ein schönes Wochenende ohne Regen oder Schnee verschaffen.
Angekommen nach endlich mal einer kurzen Autofahrt fängt so ein Festival an wie jedes, das stressige Schleppen der Sachen bleibt einem nichtmal in Kummerfeld erspart, doch die ca. 400 m konnte man noch aushalten und da es trocken blieb erst recht. Erstmal ging es für mich in den Checkin wo zum Glück alles sofort geklappt hat und danach auf den Zeltplatz. Auf dem Zeltplatz angefangen kam natürlich die Frage, wohin mit meinem Zelt? Meine Freunde mit dem ich mir mein Camp teilen sollte kamen erst später am Abend also musste ich erstmal alleine ein Camp gründen, nach kurzer Orientierung stand es fest. Grob über den Zeltplatz geschaut und nur eine Antifaflagge erkannt, da musste ich hin. Eingeübt und schnell stand mein Zelt und es gab ein Belohnungsbier, darauf musste ich auch glatt meinen neuen Nachbarn Hallo sagen. Mein erster Eindruck von den jungen Leute unterm Pavillion plus die schöne Flagge haben sich als richtig rausgestellt, denn mit den neu kennengelernten Damen und Herren sollte ich ein wundervolles Wochenende verbringen und Freundschaften knüpfen. Am ersten standen auf dem Programm viele Metal- und Metalcorebands, das dieser Bereich der Musik nie ganz meins werden wird, habe ich schon im Vorjahr auf dem Wackenfestival erkannt und habe daher lieber die Bühne gemieden und mich mit meinen neuen und alten Freunden auf dem Campingplatz vergnügt.
Ein paar Eindrücke vom Wochenende gesammelt in einem selbstgemachten Film
Der zweite Tag sollte für mich dafür um so Ereignissreicher werden, denn der Terminplan für mich sah so aus, dass ich ab dem frühen Abend wirklich jede Band auf der Bühne sehen wollte. Mein erstes Konzert an diesem Abend sollte für mich die Band KMPSPRT sein. Ich war wirklich sehr positiv überrascht über die mir bisher unbekannte Band. Höhepunkt des Konzerts war für viele der Featuring Auftritt von Sänger Felix von den pausierenden Frau Potz. Der mit seiner markanten unverwechselbaren Stimme den wirklich guten Songs von KMPSPRT nocheinmal mehr Kraft und Ausdruck verleihen konnte.
Nach kurzer Pause ging es für mich weiter mit der Band Findus. Eine Band die ich wirklich seit ihrem ersten Album lieben gelernt habe, denn gerade bei ihrem Sänger sieht man bei jeder Minute die er auf der Bühne steht und das Publikum tanzt und mitsingt, dass dies ihn einfach glücklich macht. Damit strahlt die ganze Band pure Spielfreude aus.
In der nächsten Umbauphase auf der Bühne habe ich mit einem guten Freund die Wohnraumhelden weiter hinten auf dem Festivalgelände angeschaut. Wer die Wohnraumhelden nicht kennt, sollte wissen das es zwei sehr große Rockmusiker sind, die in einem Dreiradfahrzeug Piaggio auftreten und dabei ihre unverwechselbaren Songs aus Hannover / Linden verbreiten.
Als nächstes Konzert war die Band Feine Sahne Fischfilet auf dem Programmpunkt. Eine Band die einen hohen Bekanntheitsgrad dank der guten Promotion des Verfassungsschutzberichtes erhalten hat. Mit dieser Band hat das Ackerfestival eine sehr vielschichtige Punkband ins Boot ziehen können. Mit Songs über ein ausschweifendes Wochenende mit Freunden, bis klaren politischen Ansagen, hat die Band in ihrem Alben viel Inhalt und Gefühle verpackt. Somit war mitgröllen, tanzen und Pogen bei dieser Band vorprogrammiert und nach dem Konzert sah man nur ausgelassene, glückliche und verschwitzte Fans.
Am Ende des Abends gab es für mich nach langer Zeit wieder ein Konzert mit Egotronic als richtige Band. Torsun konnte um sich nicht nur Tilian am „Piano“ ins Boot holen, sondern konnte sich auch einen Gitarristen und einen Drummer um sich versammeln. Es wurden an dem Abend daher viele alte Lieder mit einem neuen Sound gespielt, außerdem wurden neue, bis jetzt unveröffentlichte Songs gespielt. Wir können in Richtung Egotronic gespannt auf das Jahr 2014 schauen, die Musiker sind sehr wahrscheinlich am basteln und musizieren.
Abschließend kann ich nur sagen, das nicht nur das trockene Wetter sondern ein nettes Camp verbunden mit wunderbarer Musik mir ein schönes Wochenende verschafft haben. Ackerfestival, wir treffen uns im Jahre 2014 wieder im Kummerfeld.