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Dirty Dishes – Mit Uns Nicht!

Üblicherweise beschäftigen wir uns auf Mainstage ja hauptsächlich mit Musik. Aber auch den modernsten Formen moderner Kunst sind wir nicht abgeneigt, wie der geneigte Leser vermutlich bereits gemerkt hat. So überrascht es nicht, dass wir es uns nicht nehmen lassen wollen, zu dem neuen Werk der Dirty Dishes ein paar Worte zu verlieren. Dahinter steckt beiläufig erwähnt schließlich niemand geringeres als Jan Müller (Tocotronic) und Rasmus Engler (Herrenmagazin). Der Name der CD: „Mit Uns Nicht!“

Äußere Auffälligkeiten:

Zunächst einmal sticht ins Auge, was für eine Bandbreite an Titeln sich auf die CD geschlichen hat. Als wären die 20 neuen Stücke nicht bereits genug, wird der Hörer noch mit 18 weiteren Songs von den früheren Veröffentlichungen „Tea Is Not Our Cup Of Coffee“ und „HURRA…! ….endlich Ferien!“ beschenkt. Neumodische Menschen, die zu der Zeit, als EP und LP auf den Markt kamen (Man munkelt, das sei noch gar nicht so lang her) nicht im Besitz eines sogenannten „Plattenspielers“ waren, müssen also nicht in Trauer versinken: Hier darf man auch den alten Klassikern auf dem fortschrittlichen Format CD lauschen. Ein weiteres beeindruckendes Merkmal dieser Publikation ist das Booklet im ungewöhnlichem Faltmuster. Handkopierte und speziell durch „Antonius Düvels Patent“ gefaltete und versiegelte Din-A-Irgendwas-Zettel geben dem Gesamtkunstwerk einen ausgesprochen persönlichen Beigeschmack.

Der Stil / Musikalische Fakten:

Es ist ein Markenzeichen in unserer Zeit, wenn eine Band die Gratwanderung schafft, Stimmung zu verbreiten und zeitgleich nicht den Ernst des Lebens zu vergessen. So ist man im einen Moment noch dabei, den Fuß zu verscheuchen, der einem beim „Disco 2000“-Sample auf den Schlips trat und möchte im nächsten bereits die Hände in die Luft reißen vor Begeisterung bezüglich der Reduziertheit simpelster Gitarrenklänge und minimalistisch aufgenommener Gesangspuren und kryptischer Texte. Und man ist spätestens dann ganz verzückt, wenn Dirty Dishes für „den perfekten Popsong“ nicht einmal eine Minute brauchen, a lalalalalong. Selbst in den Momenten, in denen sich Sekundärliteratur bedient wird, hat das keinen Elstercharakter, sondern einen ganz Leidenschaftlichen – Goofy sollte eigentlich öfter gehuldigt werden. Und wenn einem das ein oder andere Gitarrenriff ebenso bereits bekannt vorkommt, darf man das getrost auf hellseherische Fähigkeiten schieben. Da sind wir uns doch einig.

Textliche Hauptaussage / Die Philosophie der Dirty Dishes:

Die Musik ist die Zuflucht der vom Glück angewiderten Seelen.
eidada eidada eidadada eiderdaus!
Freiheit ist nur eine Umschreibung für einen Zustand in dem nichts zu verlieren ist.
eidada eidada eidadada eiderdaus!
Im Kapitalismus ist die Liebe das perfideste Instrument der Unterdrückung.
eidada eidada eidadada eiderdaus!

Fazit:
Ja! Viva la revolución!

Weitere Auffälligkeiten, die für die Gesamtaussage eine Bedeutung haben:

Anm. d. Red. : Diese Rezension sei mit einem Feingefühl für Ironie zu lesen. Eines steht aber unter Garantie und vollkommen ironiefrei außer Frage: Den Beatles hätte „Mit Uns Nicht!“ sicher gefallen.


VÖ: „Mit Uns Nicht!“ erscheint am 27.03.2009 auf Rock-O-Tronic.

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