Trotz ewig langem Touren, hunderten Festivals und sonstiger Promo en masse liefern die Donots genau zwei Jahre nach „Coma Chameleon“ ein neues Album ab, ohne dabei auf Altbewertes zurück zu greifen. Den neuen Weg, den sie mit dem letzten Album und ihrem eigenen Label Solitary Man Records begonnen haben, schreiten sie mit „The Long Way Home“ selbstbewusst weiter.
Eigentlich wäre es bei den Donots so leicht, wie bei vielen Bands aus diesem Segment auch, immer wieder die gleichen Songs, etwas abgewandelt, neu zu veröffentlichen. Gitarren mit viel Druck, ein eingängiger Refrain der sich im Hörgang festfrisst, catchy Lyrics und schon wäre ein neuer Hit geboren. Auf so etwas scheinen die Ibbenbührener allerdings keine Lust zu haben, was man als Hörer natürlich nur gut heißen kann! So gibt es auf dem achten Album „The Long Way Home“ viele Neuerungen und Überraschungen zu hören, akustische Gitarren und in den Refrains wird Ingo oft von der gesamten Band als Chor unterstützt. Dieser beschrieb die neue CD in diversen Interviews als eine Art Songwriter-Album. „The Long Way Home“ soll die Reise zu den Wurzeln der Donots, in die Wave und 80er Jahre Zeit, beschreiben und diese Einflüsse kann man deutlich heraushören, genauso wie einen leichten Folk-Einschlag. Passenderweise heißt das erste Lied auch „Changes„, welches mit „we’re getting better day by day – we grow and rise up when we fall“ leise beginnt, ehe es dann im Refrain nach fast 2.30 Minuten über den Hörer wie ein Gewitterregen laut nieder prasselt.
Mit „Calling“ haben die Donots wieder so einen Song abgeliefert, bei der man schon nach dem dritten Hören denkt, dass man das Lied bereits sein ganzes Leben kennt. So eingängig, vertraut und gleichzeitig doch ganz neu schmeichelt sich die Nummer ein!
Auch Guido darf wieder ein Lied singen. Ob es wohl einen Zusammenhang gibt, dass „Dead Man Walking“ auch gleichzeitig der drückenste auf der gesamten Platte ist? Mitten in die Fresse kombiniert mit einer Tuba? Jawoll! „Years Gone By“ ist dagegen die folkigste Nummer auf „The Long Way Home“ und sehr spärlich insterumentiert. „High & Dry“ erinnert im Refrain fast ein wenig an das gute „Room With A View„.
Mit „Parade Of One“ gibt es wieder eine Nummer, die man so gar nicht von den Donots erwarten würde, die auf den Konzerten aber mit Sicherheit zum Selbstläufer werden wird. Was am Anfang an ein Songwriter-Lied erinnert, mündet zum Schluß in einer Stadion-Rock-Nummer. Im Track by Track erzählen die Donots dazu, dass das Live Publikum am Ende bei einer Show im Vorprogramm der Toten Hosen aufgenommen wurde und dass der Refrain zu „Changes“ gehört, somit schließt sich der Kreis zu „The Long Way Home„.
Es lässt sich ganz leicht darauf wetten, dass „The Long Way Home“ genauso ein Grower wie „Coma Chameleon“ werden wird, dass einen mit jedem Mal hören die Lieder noch mehr packen und nicht mehr los lassen werden. Der Weg, den die Donots gehen, ist auf jeden Fall der Richtige und wer denkt, dass Folk- und Wave-Einflüße nicht zu den Donots passen, dem sei hiermit das Gegenteil bewiesen!
Donots – „The Long Way Home“ erscheint am 26. März bei Solitary Man Records