Gerade mal ein halbes Jahr liegen zwischen der Veröffentlichung von Album Nummer sieben und acht der Eels. Bereits daran kann man erkennen, dass Mark Oliver Everett alias E viel an „End Times“ liegt, es ist die Verarbeitung einer gescheiterten Beziehung und wahrscheinlich eins der persönlichsten Eels Alben überhaupt.
Aufgenommen wurde „End Times“ auf einem alten Vierspur-Tonbandgerät in Es Haus in Los Angeles in kompletter Eigenregie. Bereits 1993 veröffentlichten die Eels mit „Broken Toy Shop“ ein Album, dass die selbe Thematik aufgreift. Damals hörte man einen Mittzwanziger über gebrochene Herzen singen, auf „End Times“ klingt der Verlust noch viel schmerzhafter. Allein die 14 Titelnamen („In my younger Days„, „Gone Man„, „Paradise Blues„) tropfen schon vor Melancholie, Schmerz und Kummer, so dass man E am liebsten in den Arm nehmen und „Es wird alles wieder gut“ sagen würde.
Man sagt, man könne am besten schreiben wenn man entweder total glücklich ist, oder eben wenn man komplett am Boden liegt. Die Lyrics auf „End Times“ gehören zu dieser Kategorie und sind so wahnsinnig ehrlich, dass man denken könnte, diesen E persönlich zu kennen.
Die knapp zweieinhalb Minuten von „Little Bird“ sind die brillantesten auf „End Times„: E singt nur von einer Gitarre begleitet über einen kleinen Vogel, den er als seinen einzigen Freund ansieht. Dieses Lied gibt es übrigens im Tausch gegen eine E-Mail Adresse als freien Download, hier.
Bei allem Schmerz kann man aber immer noch etwas Optimismus spüren, dass das Leben doch lebenswert ist, so auch im letzten Track des Albums „On my feet„:
I am a man
in great pain over great beauty
it’s not easy standing on my feet these days
but you know I’m pretty sure that
I’ve been through worse
and I’m sure I can take the hit
„End Times“ ist so ein Album, das man super hören kann, wenn es einem richtig richtig schlecht geht, um sich wunderbar in Selbstmitleid und Weltschmerz zu suhlen. Jeder hat mal so eine Phase und jeder sollte dafür „End Times“ besitzen!
Eels – „End Times“ ist am 22. Januar 2010 über Cooperative Music erschienen.