Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr beehrten die schwedischen Postrocker von EF das Leipziger Publikum. Mit den Stücken ihrer neuen Platte „I Am Responsible“ im Gepäck reisten sie diesen Herbst ein weiteres Mal durch deutsche Städte und machten erneut im Café Panam im Zentrum Leipzigs Halt.
Auch dieses Mal war das stilvolle Panam gut gefüllt. Ohne jeden Zweifel spürte man in den letzten Monaten deutlich, dass die fünf jungen Musiker aus dem Norden Europas in der hiesigen Musiklandschaft an Bekanntheit gewannen und stetig mehr Zuspruch erlangten. Dabei schien im Sommer diesen Jahres alles gar nicht so sicher, was die Zukunft der Band anbelangt. Gleich zwei personelle Veränderungen waren die Folge. Doch dieses Konzert bewies auch, dass Bassist Emil Karlsson und Gitarrist Daniel Ohman wunderbar in das Ensemble der Band passen.
Personell verändert also trat EF kurz nach neun Uhr auf. Fünf junge Herren in engen Röhrenjeans betraten die Bühne. Die ersten Töne erklangen von Band, dann setzten auch die Musiker ein. Von Anbeginn an waren sie in ihr Spiel versunken, Augen wurden geschlossen. Nach dem ersten Stück „Thrills“ hörte man den Mitschnit eines Telefonats vom Attentat an der Columbine Highschool. Die Stimme der aufgeregten und verzweifelten Lehrerin, welche die Polizei alarmiert vermischte sich mit dem nächsten Lied.
Jeder der fünf schien sich in seine eigene musikalische Welt zu vertiefen, was für die Zuschauer durch ihre introvertierten Tanzstile lebendig wurde. Durch diese introvierte Art und Weise der Akteure wurde trotz der kleinen Bühne mit ihrer Unmittelbarkeit eine angenehme Distanz geschaffen. Das Publikum regte sich kaum, doch am Schlussapplaus war zu erkennen, dass es begeistert war.
Nach siebzig Minuten Gänsehaut beendeten EF ihr Konzert mit dem Stück „Tomorrow My Friend…„, einem Highlight vom Debütalbum „Give Me Bauty… Or Give Me Death„, das sich zu einem einzigen großen Ausbruch steigert. Wie sooft ein musikalisches Wesensmerkmal des Postrock wie in EF darbieten: Versinken um auszubrechen, auszubrechen um zu versinken.
Vielen Dank an Josephine Gärtner für die Fotos, die unter schwierigen Umständen entstanden sind.