Startseite » Fall Out Boy – Infinity On High

Fall Out Boy – Infinity On High

infinity.Dass Fall Out Boy nun auch hier zu Lande deutlich bekannter sind, als sie es beispielsweise noch bei ihrem einzigen Deutschlandauftritt in Köln letzten Jahres waren, war nach dem Erfolg von Panic! at the Disco kaum anders zu erwarten. Dass Panic! allerdings erst durch Pete Wentz die Möglichkeit hatten zu ihrem Ruhm zu gelangen, das wissen die wenigsten. Doch da die Kunst allemal wichtiger ist als der Erfolg in Deutschland, lassen sich Fall Out Boy keineswegs entmutigen und sind mit ihrem neuen Album „Infinity on High“ ab heute auch in den Musikläden bei uns vertreten.

”Yeah, what you critics said would never happen.
We dedicate this album to anybody, people said couldn’t make it.
To the fans that held us down till everybody came around.
Welcome! It’s here!“

War das Jay-Z? Allerdings, das war er. Aber trotz alledem ist Infinity On High kein HipHop-Album oder etwas derartiges, was man spätestens in ein paar Sekunden merken kann. Auch wenn Fall Out Boy in den Staaten sowohl in den Medien als auch in den Charts stark vertreten sind und letztes Jahr sogar für einen Grammy nominiert waren, halten sie an ihren Idealen fest, setzen sie zwar auf eine andere, doch immer noch auf eine zur Band passende Art und Weise um.
Denn wenn Pete Wentz nicht gerade damit beschäftigt ist, mit erhobenen Fäusten in eine Mange von Fall Out Boy Fans zu springen, um seine Freunde zu verteidigen, dann spielt er Bass, übernimmt die Screamparts der Songs und nicht zu vergessen: Er schreibt die Texte. Auf diese Weise entstehen dann auch Textzeilen wie „sometimes we take chances – sometimes we take pills“ [„Hum Hallelujah„], die zwar beim Hören deutlich poppiger klingen, als man es von ihnen zuvor gewohnt war, doch im Kern immer noch zur Emorichtung gehören. Und die tollen ewig langen Songtitel sind nach wie vor auf dem CD-Rücken zu finden.
band.
Nicht nur das Video zur Single „This Ain’t a Scene, It’s an Arms Race“ , welches mit einer ordentlichen Portion Selbstironie besticht, sondern auch der Song ohne lebhafte Bebilderung ist mit Zeilen wie „bandwagon’s full, please catch another“ mehr als ausdrucksstark. Die Anlehnung an Leonard Cohens “Hallelujah” in Track Nummer 5 “Hum Hallelujah” wird sicher von so manch einem umstritten betrachtet, doch ist sie im eingesetzten Moment passend und ein schönes Detail.
Auffällig ruhig ist auf der Platte jedoch nur Song 6 “Golden”, der durch durchgängig melancholische Klavierbegleitung geprägt ist.
Feierlicher könnte der Abschlusstrack „I’ve got all this Ringing in my Ears and None on my Fingers“ nun wohl nicht beginnen, als mit dem beachtlichen Aufgebot von Piano und Posaunen. Auch scheint Produzent Babyface Sänger Patrick Stump dazu animiert zu haben, seine Stimme offensiver denn je einzusetzen und sie spielerisch in fast unglaubliche Höhen zu treiben.

Ob es das Vorgängeralbum „From Under The Cork Tree“ schlagen kann, das kann und will ich nicht entscheiden müssen. Denn Weiterentwicklung ist essentiell und in diesem Fall zwar poppig, aber auch mehr als positiv angesiedelt.

I could write it better than you ever felt it” Er hat wohl recht. [ „And now press repeat.“]

————

Für alle, die einmal bequem von zu Hause aus in den Longplayer reinhören möchten, gibt es hier einen wundervollen Teaser.

Wir freuen uns über deinen Kommentar: