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Fields Forever – Live in Bielefeld – 01.07.2006

fields forever - bielefeld II.jpgVor etwas mehr als einem Jahr musste die laufende Further Seems Forever Europa Tour abgebrochen bzw. abgeändert werden. Der Schlagzeuger hatte sich verletzt und musste zurück in die Staaten. Sänger Jon Bunch und die beiden Gitarristen entschieden sich aber dazu, die Tour akustisch weiterzuspielen. Was folgte waren umjubelte Konzerte und eine den Umständen entsprechend zufriedene Band. Leider lösten sich Further Seems Forever kurze Zeit später auf.

Da der ehemalige Sensefield sowie neuerdings dann auch ehemalige FSF Sänger Jon Bunch und sein Kumpel Derick Cordoba, aus der unlängst aufgelösten Band, nun ohne Beschäftigung waren, beschlossen die beiden die in guter Erinnerung behaltene Akustik-Tour unter dem Namen Fields Forever mit den besten Songs von Sensefield sowie Further Seems Forever zu wiederholen.

Am 1. Juli war es dann soweit und der Startschuss der Konzertreihe fiel im Bielefelder „Movie“, einem netten mittelgroßen Saal mit schöner Bühne. Der Beginn des Konzerts wurde Anreise-freundlich auf knapp acht Uhr gelegt, sodass der erste Support schon zu so früher Stunde auf der Bühne stand, respektive saß. Die junge Dame, welche zuerst nur von ihrem eigenen Klavierspiel begleitet, später aber auch von einem Akustik-Gitarristen unterstützt, Herz-Schmerz Songs sang, erinnerte in ihren besten Momenten an eine etwas weniger traurige Amanda Roger. In den Momenten, die nicht ihre besten waren, kippte die Musik aber das ein oder andere mal ins Langweilige. Zum Abschluss gab es noch ein Alexisonfire Cover. „Accidents“ in einer solch reduzierten Version zu hören war auf jeden Fall ein neues Erlebnis, das von der Künstlerin gut umgesetzt wurde. Kein schlechter Einstieg in den Abend, aber teilweise doch etwas zu langatmig.

mives with heros - bielefeld I.jpgKurz darauf betraten dann Movies With Heros die Bühne. Nach einem schönen Intro feuerten die fünf Jungs ihre Emorock Songs in das spärlich erschienene Publikum. Vor der Bühne blieb es, trotz Aufforderung durch die Musiker, ziemlich leer. Die Amerikaner hätten sich sicher einen ruhmvolleren ersten Europa Gig gewünscht, aber ungeachtet dessen spielten sie sich den Allerwertesten Wund um die Anwesenden mitzureißen. Größtenteils im langsameren Mid Tempo Bereich angesiedelt, wirkten die Songs das ein um andere Mal etwas zu gewollt, ein bisschen mehr Gas hätte da Wunder gewirkt und Movies With Heros hätten noch mehr mitgerissen. Absoluter Pluspunkt der Show war definitiv der gelegentlich eingestreute, zweistimmige Gesang, welcher für meinen Geschmack leider viel zu selten kam. Nach geschätzten 45 Minuten war dann Schluss für die netten Jungs. War es für das Publikum sicherlich ein guter Einstand der Band auf dem alten Kontinent, so war es für die Musiker wohl eher ernüchternd ob der Reaktionen.

fields forever - bielefeld I.jpgNach ein paar Minuten Umbaupause betraten dann Derick, Jon und der Gitarrist von Movies With Heros mit akustischen Gitarren bewaffnet die Bühne und zauberten ein angenehmes, wohlwollendes Grinsen in die meisten Gesichter des Publikums. Obersympath und Szene-Ikone Jon Bunch wirkte juvenil, aufgeschlossen und wusste die angereisten Fans von der ersten Sekunde an einzubeziehen. Hier musste sich keiner ausgeschlossen fühlen.

Nach einigen Further Seems Forever Hits, unter anderem dem einen, wirklich herausragend guten „The Sound“, kamen dann nach und nach auch Sensefield Lieder an die Reihe. Eine Ganzkörper-Gänsehaut stellte sich bereits nach den ersten gesungenen Passagen ein und verharrte bis zum letzten gespielten Ton an Ort und Stelle. Wirklich unglaublich, wie derart reduzierte Musik einen berühren kann.

Jon hat natürlich auch eine Stimme wie kein zweiter, was sich leider beim einzigen minimalen Wehrmutstropfen „New Year’s Project“ zeigte. Mit seinem sehr eigenen Gesangsstil kam er zu Beginn des Songs nicht ganz in das Tuning, welches der damalige FSF-Sänger Chris Carrabba benutzte.

Der Movies With Heros Gitarrist, auch hochsympathisch übrigens, war dabei, weil er zum Ende von Further Seems Forever hin noch genau eine Probe mit der Band spielte, sie sich danach bekanntlich aber auflösten, er aber scheinbar einen guten Eindruck auf Derick und Jon gemacht hat und sie ihn und seine Band einfach mitnahmen.

Eine Auflistung der gespielten Songs erspare ich mir an der Stelle, unter anderem weil ich es nicht mehr genau weiß und außerdem, weil man sich ungefähr ausrechnen kann, was gespielt wurde. Man nehme zwei Bands mit zum Teil wirklich großartigen Songs, zwei Akustik Gitarren, einen begnadeten Sänger und 45 Minuten Zeit, dann ergibt sich fast zwangsläufig ein Top-Hit Set.

Leider hatte die Band nicht ganz so viele Songs einstudiert, wie das Publikum gern hätte. Mit der Aussage, man könne leider nicht mehr spielen weil die Lieder nicht geprobt worden waren, musste das Publikum nach dem letzten verklungenen Ton dann vorlieb nehmen. Aber wirklich enttäuscht dürfte hier niemand nach Hause gegangen sein, schließlich sah man einige der besten Emo Songs in akustischem Gewand und vorgetragen von einem höchst freundlichen Dreier Gespann mit herausragendem Sänger.

Und wenn die Welt Glück hat, dann nehmen die Jungs vielleicht mal ein Album auf.

2 comments

  1. Jakob says:

    ich glaub denen hats gut gefallen. die kommen also hoffentlich nochmal wieder. und dann sag ich dir bescheid :)

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