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Frontier(s) – There will be no Miracles here

There will be no Miracles here – Der Name ist Programm.
Eine „Best-of-was-war-Mitte-der-90er-angesagt-im-Rock-“ Platte. Aber manifestiert sich in dem Album der Band Frontier(s) nicht zuletzt eine musikalische Formel, die immer funktionieren wird? Die Melodien sind herzergreifend gut und die Stimmung erinnert an lauwarme Sommerabende voller Wehmut und Zweifel. Sind es etwa die so imposant zur Schau gebrachten Emotionen der Schlüssel zum Erfolg? Anders kann es wohl nicht erklären.

Wäre There will be no Miracles here eine EP bestehend aus den fünf ersten Songs des eigentlichen Albums, dann würden die Glückshormone aller Fans von Jawbreaker oder Get up Kids nur so überlaufen.
Aber leider gerät dieses 90er Jahre Flair gleichzeitig auch zum Makel anno Miracles here, weil nach der Halbzeit des Albums die Ideen immer schwächer werden und man nicht mehr das Gefühl hat etwas ‚Neues‘ entdecken zu können. Aber was ist schon neu? Genug Widerhaken streut Sänger Chris Higdon, der mit rauem Stimmenbelag alles in den Ring schmeisst, was ihm je auf der Seele brannte.
Warum man sich …no Miracles here unbedingt zulegen sollte? Ist schwer zu sagen. Vielleicht weil man mit den 90er Jahren noch verbunden ist und einem das Album doch noch einige schöne Stunden bescheren kann. Denn an musikalischer Qualität mangelt es hier nicht. Eher an der Durchschlagskraft des Gesamtwerks. Nichtsdestotrotz schaffen es Frontier(s) mit ihrer Musik zu emotionalisieren. Sie verbreiten eine aufwühlende Stimmung, wie vor der Fahrt ins Ungewisse. Eine Schnittstelle zwischen Übermut und Angst. Zwischen Heimweh und Durchhalteparolen. Und da ist der Funke, der während der ganzen Zeit bereit zum über- springen ist.
Mitte der 90er wäre das hier ein großer Wurf gewesen. So werden Frontier(s) vielleicht von hier und da ein müdes Lächeln ernten. Sie wissen selbst, dass es an der Umsetzung von … no Miracles here keinen Makel gibt. Sie wollten ihre Songs genau so haben. Nur eben den Hauch des Vergangenen, den sie heraufbeschwören wollten, wird wohl an der ein oder anderer Stelle mit dem Etikett „verstaubt“ versehen werden. Aber das mussten sich auch andere Bands aus den 90ern anhören, die zuletzt ihre Revivals versuchten.
Sänger Chris Higdon (Ex-Elliott) bringt es schließlich sympathisch auf den Punkt:
„The whole point for me with playing music again was to get to write music that I missed hearing.“ Amen.

Anspieltipps : You are Secrets, Little Wolves, Von Veneer

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