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Funeral For A Friend – Memory and Humanity

So gut wie auf ihrem Debut waren sie nie wieder, aber immer eine Klasse für sich.
Ihr letztes Album mutete nur wenig überzeugend an, aber mit Memory And Humanity finden sie zumindest etwas zu den alten Stärken zurück, entfachen alte Feuer neu und finden so zu einem angenehmen Grad an Melodiösität und Gradlinigkeit zurück. Endgültig angekommen im Alternative, sind es immer noch und vor allem die Melodien, die man auf der Haben-Seite der Band verbuchen muss.
Nicht falsch verstehen, Funeral for a Friend können immer noch druckvolle Songs schreiben, die
wuchtig und krachig klingen, aber die Ecken und Kanten sind doch im Verlauf der Jahre deutlich abgeschliffen worden und dementsprechend gerieten die Produktionen immer runder.
Kennenlernen durfte man Funeral for a Friend ja eher mit ordentlichen Metal-Einschlag, Screamo Elementen und eben diesen unglaublichen Melodien. Das Debutalbum hieß Casually Dressed and Deep Down in Conversations und hatte ein fabelhaftes Albumcover.
Zwei Alben später, nämlich 2007, war die Band allerdings mit ihrem Album Tales Don´t Tell Themselves bei etwas angekommen, dass vielen Anhängern der Band zu aufgeblasen, zu Pathos gefüllt war. Und das Albumcover war nebenbei auch gewöhnungsbedürftig nichtssagend.
Farblich ist das neue Funeral for a Friend Werk Memory and Humanity wieder näher am Debut gelegen und tut einen Rückschritt, zumal man sich von der relativ großen Plattenfirma Atlantic getrennt hat und nun ein eigenes Label aus der Taufe gehoben hat (Join Us).
Die Band, nun also auf sich selbst gestellt, hat gemerkt, dass die Songs auf Tales Don´t Tell Themselves wohl nicht so homogen klangen, wie sie vermutlich sollten, so ist dieses Album als Ausloten und Experimentieren mit einem Extrem , der totalen Melodiösität, einzuordnen.
Angekommen ist man nun in Jahr fünf nach dem Debut mit Memory and Humanity bei, nunja, spannender und gut arrangierter Rockmusik.
Geschrei aus der zweiten Reihe gibt es fast gar nicht, Metaleinschläge nur in gedrosselter Form, aber
wieder sind es die Melodien, gesungen von Matt Davies, die fast jeden Song aufwerten und lange im Ohr hängen bleiben.
Im Vergleich zu alten Großtaten wirken Funeral for a Friend nun handzahm, bewahren sich aber etwas Biss durch eine wieder etwas rauere Gangart in der Produktion und wenn man ehrlich ist, sind sie immer noch besser, als viele, viele andere aus dieser Sparte.
Fraglich ist aber dennoch, ob Fans der ersten Stunde diesen Weg noch mitgehen wollen, oder Funeral for a Friend mittlerweile anderes Klientel bedienen.

VÖ : 17.10.2008

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