Wie wir vor kurzem berichteten, erschien Anfang des Jahres der erste Teil des GameCube-Klassikers Pikmin in einer neuen, den Möglichkeiten der Konsole angepassten, Version für Nintendo’s Wii. Nur wenige Monate später wurde auch der zweite Teil des Games in die „New Play Control!“-Reihe aufgenommen. „Pikmin 2“ knüpft logisch an die Ereignisse des Vorgängers an und ist in vielen Punkten noch um einiges interessanter als der erste Teil.
Zunächst ein Trailer zum Spiel (leider nur auf japanisch):
Ein paar einleitende Worte zur Story des neuen Abenteuers: Nachdem Captain Olimar sein zerschrottetes Raumschiff wieder zum Laufen bekommen hat und zurück zu seinem Heimatplaneten geflogen ist, ereilt ihn gleich der nächste Schrecken: Die Firma, für die er arbeitet, steht dem bankrott nahe. 10000 Pokos Schulden müssten beglichen werden, um den Arbeitsalltag wieder aufnehmen zu können. Es scheint zwar ausweglos, aber Olimar hat eine Idee. Er zeigt dem Chef einen Schatz, den er auf seiner Reise entdeckt hat. Eine Ermittlung des Wertes zeigt sofort, dass mehrere solcher Schätze der Firma aus der Krise helfen könnten. Gemeinsam mit seinem Kollegen Louie macht sich Captain Olimar also auf den Weg zurück zum Planeten der Pikmin, um nach weiteren Schätzen zu suchen. Die Pikmin können sich noch an Olimar erinnern und so steht es außer Frage, dass sie ihn auch bei diesem Auftrag unter die Arme greifen werden. So weit so gut. Erwähnenswert hierbei ist, dass diese Schätze nichts anderes als Gebrauchsgegenstände unseres menschlichen Alltags sind. Da ist es keine Seltenheit, dass Kronkorken, Batterien oder Orangen als wahres Gold angesehen werden. Besonders witzig ist es natürlich, bei der Analyse der Gegenstände zuzusehen, da dort den Fundstücken völlig neue Namen gegeben werden. Insgesamt gilt es 201 Schätze zu finden, dass die Schulden vollständig bezahlt werden können.
Üblicherweise hat der geneigte Spieler ja so eine Vorurteile gegenüber zweiten Teilen, speziell wenn der Erste schon sehr gut war. Bei „Pikmin 2“ aber lässt sich mit Sicherheit sagen: Der Nachfolger macht noch mehr Spaß! Denn das Spielprinzip ist das Gleiche geblieben, aber viele weitere Ideen bringen nochmals mehr Freude ins Spiel. Zum einen wären da zwei neue Rassen: Die lilanen Pikmin sind dicker und träger und unterscheiden sich so schon äußerlich von ihren Artgenossen. Ihre Besonderheit ist es, dass sie stärker sind, also mehr tragen können und sogar in der Lage sind, ihre Gegner zu betäuben. Die zweite neue Rasse, die weißen Pikmin, sind hingegen sehr viel zierlicher und können Schätze auszugraben, die sich unter der Erdoberfläche befinden. Zudem sind sie resistent gegenüber Gift und können Flammen löschen. Um diese andersfarbigen Pikmin zu erhalten muss man allerdings „Normale“ opfern, indem man sie in bestimmten Blumen gegen andere „auswechselt“.
Ein weiterer neuer Aspekt von „Pikmin 2“ ist der sogenannten Untergrund. Dies sind per Zufall generierte Level unter der Erde, die unterschiedlich viele und unterschiedlich schwere Ebenen haben können. Dort ist man mit einigen Rätseln und einer Vielzahl an Gegnern konfrontiert – Findet aber im Gegenzug auch einen Haufen wertvoller Schätze. Bis auf einen Hinweis am Anfang der meisten Höhlen, der einem andeutet, welche Pikmin man mitnehmen sollte, bevor man sich nach unten wagt, ist es der Spieler selbst, der Strategien aufstellen muss. Dadurch, dass neben Olimar nun auch Louie mit von der Partie ist, ist es dem Spieler möglich, sich in zwei Gruppen aufzuteilen und dabei zwischen den Groupleadern hin-und herzuswitchen. Das ist besonders dann sinnvoll, wenn man sich in gefährliche Höhlen begibt und nicht all seine Pikmin auf einmal verlieren will. Ein Aspekt, der das Spielen von „Pikmin 2“ entspannter als seinen Vorgänger macht, ist der, dass es nun kein Zeitlimit gibt. Ihr seid ja freiwillig auf dem Planeten unterwegs diesmal und könnt euch die Zeit nehmen, die ihr braucht. Lediglich bei Nachteinbruch müsst ihr wieder dafür sorgen, all eure Pikmin beisammen zu haben und in die Zweibeln zu schicken, um mit ihnen vom Planeten zu fliehen. Denn bei Nacht erobern so viele Monster den Planeten, dass es nicht mehr möglich wäre, diesen mit einer maximalen Truppenstärke von 100 Pikmin Herr zu werden.
Wer etwas Abwechslung abseits des Hauptspiels sucht, der schnappt sich einen Partner und versucht sich am 2-Spieler-Modus. Dort befindet ihr euch dann wieder in Höhlen, die ihr durchkämpfen müsst. Insgesamt gibt es 30 Challenges, die vom Schwierigkeitsgrad her nicht zu verachten sind. Wer es darauf abgesehen hat, sich ein wenig mit dem Partner zu streiten, darf auch im Versus-Modus gegeneinander antreten. In dem Modus geht es darum, mehr Murmeln als der Gegenspieler zu ergattern.
Wie auch schon beim ersten „New Play Control!“-Pikmin gilt auch hier: Das Spiel vermag es noch immer zu überzeugen und durch die neue Steuerung ist es auch noch um einiges interessanter als die GameCube-Version. Außerdem lässt sich „Pikmin 2“ auch in 16:9 Format spielen. Es ist aber eben nur eine Übertragung auf eine neue Konsole, kein Remake mit irgendwelchen Boni. Trotzdem, wer das Spiel bisher nicht kannte, dem sei es dringend empfohlen, hier mal reinzuschauen!
VÖ: „Pikmin 2“ ist seit dem 24.04.2009 für die Wii erhältlich.
Zu unserer Rezension des ersten Teils hier entlang.
Absolutes Topspiel!