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GAME: Rayman Raving Rabbids – TV Party

Sie sind zurück! Seit der erste Teil der Rayman Raving Rabbids Serie vor 2 Jahren zeitgleich mit der Geburt der Wii-Konsole das Licht der Welt erblickte, mischten die verrückten Hasen auf allen Bestenlisten mit und das anfänglich nervige Gekreische à la „Bwaaah!“ mag man inzwischen gar nicht mehr missen. Mit „TV Party“ erscheint nämlich bereits der dritte Ableger, der sowohl auf Vertrautes setzt, als auch Neues wagt.

Zu Beginn eine rabbid’sche Parodie auf James Bond als Trailer:

Doch was haben diese Viecher überhaupt mit James Bond am Hut?! Es wundert einen ja so langsam gar nichts mehr bezüglich dieser Hasen. Nachdem im ersten Teil noch Ubisoft’s Vorzeige-Held Rayman erfolglos versuchte, die Hasen zu verjagen und der zweite Teil ebenfalls keine Besserung versprach, ist es in „TV Party“ nun endgültig passiert: Die Hasen sind an der Macht, wenn auch unfreiwillig! Durch ein unglückliches Missgeschick bei einem Unwetter gelangen die Hasen durch einen Blitzeinschlag in Rayman’s geliebte Flimmerkiste. Und von dort aus tun sie nun alles, was sie können, um ihm den Alltag schwer zu machen. Egal, was er auch einschaltet, seien es bekannte Filmklassiker, Kochshows, Sportsendungen oder sogar die Werbung: Die Hasen sind überall. Und wie man den Humor der Entwickler dieser Serie kennt, bleibt es somit logischerweise nicht aus, dass viele bekannte TV-Sendungen gehörig auf die Schippe genommen werden.

Am Anfang empfiehlt es sich, dass ihr das Game im Soloplayer-Modus entdeckt. Der gestaltet sich folgendermaßen: Eine ganze Woche lang begleitet ihr Rayman durch sein verhextes Fernsehprogramm, wobei jeden Tag sieben Sendungen geschaut werden. Bei der Wahl der zu schauenden Sendung habt ihr freie Hand, für jeden Slot des Tages gibt es diverse Minispiele, zwischen denen ihr euch entscheiden könnt. Wenn ihr ein Spiel in einem Slot erfolgreich gemeistert habt, wird ein weiteres Zeitfenster für eine Sendung des Tags geöffnet und so hangelt ihr euch von Sendung zu Sendung über Tag zu Tag bis die gesamte Woche überstanden ist.

Doch noch mehr als bei den beiden anderen Raving Rabbids Games wird Wert auf den Multiplayermodus gelegt. Dort ist es entweder möglich, mit vier Spielern im Koop-Modus oder Battle-Modus zu spielen, oder sogar mit bis zu 8 Leuten im Party-Modus den Fernseher Kopf stehen zu lassen. Das Besondere hieran: Bei Spielen, die sich nur nacheinander spielen lassen, sprich im Extremfall gerade 7 Leute darauf warten, dass Person 8 fertig wird, lässt sich ab jetzt ins Geschehen eingreifen. So wird es den anderen Spielern nie langweilig! Dieses „Eingreifen“ heißt fachgerecht „Sabotage“ und stellt sich so dar, dass ihr dem Spieler, der am Zug ist, durch aufmerksames Verfolgen seiner Spielzüge und über das Antippen spezieller Sabotage-Flächen gehörig aus dem Konzept bringen und ihm so manchen Stein in den Weg legen könnt.

Doch wie wird hier überhaupt gespielt? Wie bereits aus den Vorgängern bekannt, ist die Steuerung über Wiimote und Nunchuk bei den Raving Rabbids auffallend gut gelöst. Eine Vielfalt an Bewegungen ist möglich, die Steuerung ist sehr präzise und durch das ständige Wechseln der Aufgabe durch verschiedene Minispiele habt ihr es selten lange mit einer Bewegung zu tun. Ausnahmen wie monotones Wackeln mit der Wiimote, um zu beschleunigen oder simples Ausweichen bei den groß angekündigten Boxkämpfen sind hier die Ausnahme. Was bei diesem Ableger der Serie neu hinzu kam, ist die Kompabilität mit dem Wii Balance Board. Dieses soll eine weitere Abwechslung in der Steuerung bringen und „TV Party“ zu dem ersten Spiel machen, das man sogar mit dem Hintern steuern kann! Wie gut diese neue Technik und Raving Rabbids letztendlich wirklich zusammenarbeiten, kann an dieser Stelle leider nicht bedacht werden, da ich leider bis dato kein Balance Board besitze.

Die Minispiele, die man in diesem Game vorfindet, sind einfallsreich gestaltet. Am besten gefielen mir aber noch immer die Musikspiele. Im Gegensatz zu anderen Spielen für die Wii, die vorgeben Musikspiele zu sein (*räusper*), wird hier wirklich ein Taktgefühl gefragt. Die Auswahl an Songs ist wahnsinnig witzig (Top Of The Flops) und sinnigerweise klingt es sogar scheiße, wenn ihr euch verspielt. Neu hinzu in puncto Musik kamen sogar noch Spiele, bei denen ihr tanzen müsst. Unter anderem zum super Song „Acceptable In The 80s“ von Calvin Harris. Hierbei müsst ihr im Rhythmus gewisse Bewegungen nachmachen, die vorgegeben werden. Und das wird sehr präzise gehandelt, ein Schummeln ist nicht möglich – um ein wenig Fitness und Sport kommt man also nicht herum. Große Klasse! Aber allgemein lässt sich zu den Minigames sagen: Es wird selten langweilig und ist immer humorvoll. Besonders witzig sind natürlich noch immer die Video-Einspieler vor den einzelnen Games; sprich die Mimik und die verstörte Artikulation unser Protagonisten. Einfach nur herrlich! Woran sich die Geister diesmal scheiden werden, ist die Optik besagter Videos und der gesamten Menüführung. Nicht mehr in 3D gehalten, sondern in comichafter 2D-Optik kommen diese Parts diesmal daher. Mir persönlich hat das sehr sehr gut gefallen, das gibt dem Spiel nochmals einen besonderen Charme und so werden Sequenzen + In-Game-Szenen sogar noch grafisch voneinander getrennt.

Als besonderes Sahnehäubchen obendrauf werden Werbepausen während des Spiels eingeblendet. Diese ziehen bekannte Produkte durch den Schmutz, Satire und Ironie wird großgeschrieben. Und damit es nicht zu langweilig wird, müsst ihr auch hier aufpassen und eine spontan vorgegebene Geste nachahmen. Bei Erfolg wird das laufende Minispiel, das durch die Werbepause unterbrochen wurde, für den Spieler für kurze Zeit vereinfacht. Und für diejenigen, die sonst gar nichts mehr zu tun haben, bietet der „Pimp My Bunny“ Modus die Möglichkeit, die Häschen mit im Solo-Game gewonnenem Equipment einzukleiden und die Ergebnisse über WiFi der Wii online Freunden zu schicken oder mit anderen Rabbids zu vergleichen.

Alles in allem fehlt es also auch dem dritten Teil der Serie an nichts. Spielspaß pur, speziell mit Freunden sind durch „TV Party“ so einige witzige Abende garantiert. Das Prinzip des Games wurde auf der Wii bereits oft kopiert, aber das Original ist bis dato unerreicht. Okay, die Serie macht sich höchstens selbst Konkurrenz, denn an die Qualität des ersten Teils kamen die Nachfolger bisher nicht ganz ran. Nichts desto trotz: Dieser Titel hält, was verspricht. Und so erfolgreich, wie die Serie ist, darf man sich sicher sein, dass noch so einige Male öfter das geliebte „D-aaaah!“ aus dem Fernseher tönen wird – Zum Glück!

„TV Party“ erschien am 13.11.2008 bei Ubisoft.

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