Startseite » Im Gespräch mit Feine Sahne Fischfilet

Im Gespräch mit Feine Sahne Fischfilet

Nachdem ich schon die Rezension vom gerade Veröffentlichtem Album „Scheitern und Verstehen“ schreiben durfte, hatte ich vor dem Konzert in Rendsburg noch die Möglichkeit mit der „gefährlichsten“ Band Vorpommerns ein Interview zu führen. Themen waren hierbei der Verfassungsschutzbericht in dem die Band steht, der Vertrag mit ihrem neuem Musiklabel Audiolith Records und die gerade laufende Tour und ihre Ereignisse. Herausgefunden habe ich nach wenigen Worten schon sehr schnell: Antifaschismus ist für Feine Sahne Fischfilet keine hohle Phrase!

Wie wurden eure Release Party und eure ersten Shows nach der Veröffentlichung des neuem Albums angenommen?

– Ein grinsendes Kopfnicken von allen –

Tschernie: Ein Konzert war ausverkauft und angeblich auch Besucherrekord. Es war total toll, haben ja noch nie vorher dort gespielt und dann das Ergebniss. War ein super Konzert.

Monchi: Berlin war auch sehr geil. Es waren so 700 Leute da. Auch viele Freunde von uns. War eine Super Stimmung und die Leute sind gut abgegangen.

Wie kam es wirklich zu der Aufnahme bei dem Label Audiolith Records?

Olaf: Monchi und ich sind letztes Jahr zur Audiolith Weihnachtsfeier hingefahren. Haben uns die Birne dicht gekippt. Lewe hat aus dem Fenster gekotzt. Ich erzähl auch einfach: Monchi hat gegen den Tresen gepullert. Irgendwann hat sich Monchi mit Lars und Artur im Klo eingesperrt.

Monchi: Wir saßen dort so auf der Toilette. Und ich sagte: „Bringt ihr unser nächstes Album raus?“ und die haben gesagt: „Machen wir“. Zwei Wochen später hat Lars mich dann angeschrieben, dass ich ihm mal Musik von uns schicken soll. Es klingt zwar wie eine erfundene Geschichte, aber es wurde damals wirklich alles auf der Audiolith Büro Toilette besiegelt.

Was war bis jetzt für euch so der schönste Moment mit Audiolith?

Max: Der schönste Moment für mich war beim Konzert in Limbach-Oberfrohn, da wir dort das erste mal näher zusammen gekommen sind mit den ganzen Leuten von Audiolith und besonders Egotronic. Das war auch ein besonderes Konzert, da es im tiefsten Sachsen war.

Monchi: Ich fand besonders das Audiolith ein Bus organisiert hat und damit dann zu unser Release Party gefahren ist. Das war in der Provinz von Vorpommern und die haben extra ein Audiolith Bus hingeschickt. Da wurden dann Bekannte und Freunde reingelassen und die waren dann mit bei der Show. Wir haben auch noch alle ein Geschenk von Lars bekommen. Eine Holztafel wo das CD-Cover von „Scheitern und Verstehen“ drauf ist. Das war eine tolle Geste.

Eure erste Schandtat bei Audiolith war der Besuch des Verfassungsschutzes. Wie kam es dazu?

Monchi: Wir standen ja im Verfassungsschutzbericht kurz vor dem Erscheinen des neuen Albums. Aufgrund dessen das wir in dem Bericht standen, hat es einige Medien interessiert. Wir waren auf einmal in der taz und bei Spiegel Online. Das war eine gute Promo für das neue Album und deswegen haben wir uns mit Audiolith gedacht, dass wir mal dort hinfahren und denen einen Präsentkorb geben und uns bedanken.

Monchi und Artur beim Verfassungschutz

Wie war eure Reaktion darauf, dass ihr im Verfassungsschutzbericht steht?

Tschernie: Wir haben es erfahren als wir in Berlin waren und dort gespielt haben. Ich habe als erstes gedacht „Ach du Scheiße, was den nun los – Zwei Sätze kann ja sein, aber zwei Seiten?“

Monchi: Mein erste Gedanke war, das dass mega Fame gibt – Gab es dann ja auch. Aber das mit dem realisieren kam später, weil wir haben es ja auf einer Party gehört. Aber als wir das erst mal richtig gelesen hat, das Nazibands aus Vorpommern in zwei Setzen behandelt werden und uns widmen sie zwei Seiten. Da fühlte ich mich bestätigt und wusste schon warum ich die scheiße finde.

Tschernie: Wir haben dann auch das einzig richtige getan und sind damit an die Öffentlichkeit gegangen. Ein sehr offensiver Umgang von uns damit. Die Leute haben dann auch gesehen, was das los ist. Wir haben den Verfassungsschutz der schon bloß gestellt ist, noch weiter bloß gestellt.

Max: Dazu muss man sagen, dass was sie über uns schreiben auch nicht wirklich stichhaltig ist, sondern aus anderen Blogs kopiert wurde. Wir haben ja keine Aufrufe zur krasser Gewalt.

Monchi: Antifaschismus ist für uns halt keine hohle Phrase! Dazu stehen wir auch.

Und wie war später dann eure Reaktion als ihr in großen Zeitungen Artikel über euch geschrieben wurden?

Monchi: Geil, 500 mehr Likes bei Facebook. Nein das war eher ein positives Gefühl für uns alle, weil jetzt nicht nur Linke Medien sich mit dem Verfassungsschutzbericht kritisch auseinander gesetzt haben, sondern auch mal andere Medien. Ich glaube das ist wichtig. Das hat geholfen den Verfassungsschutzbericht zu skandalisieren.

Kai: Es sind dadurch auch sehr viele Leute auf uns aufmerksam geworden außerhalb des Linken Spektrums, die uns dann mit Nachrichten positiven Zuspruch gegeben haben.

Fazit von Monchi: Weitermachen und nicht einschüchtern lassen!

Das Interview ist entstanden beim Konzert am 17. November 2012 in Rendsburg in der T-Stube, wo auch folgendes Video entstanden ist:

1 comments

  1. Zobi says:

    Auch wenn die Musik nicht so mein Fall ist, die Haltung der Band ist die einzig richtige! Bravo zu soviel Rückgrat und selbstverständlichkeit dabei.

Wir freuen uns über deinen Kommentar: