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Im Gespräch mit Flashguns

Ein Jahr ist es her seit die Flashguns das letzte Mal in Halle waren und seit dem ist einiges passiert. Wir haben die Gunst der Stunde genutzt, Sam, Olly und Giles ein paar Minuten beim Soundcheck belauscht und uns danach auf ein paar Worte zu den noch etwas ermüdeten Engländern in den Backstagebereich des Upperclubs gesellt, den sich der Hallenser Klub Drushba als Exil auserwählt hat. Es ging um ihr Leben auf Tour, als Musiker, ihre Zukunft und vor allem um ihr umjubeltes Album „Passions Of A Different Kind“.

Zurück in Halle, wie fühlt es sich an?
Sam: Großartig, ich meine Halle ist doch „the place to be“, oder nicht? (lacht) Nein, wirklich, es fühlt sich gut an, vor allem auch, weil es die erste Show ist, die wir in Deutschland spielen, dieses Jahr.
Giles: Nein, eigentlich war’s die auf dem La Pampa.
Sam: Oh, ja … (schweigt)

Darauf wollte ich hinaus. Eure Tour startet wieder in Halle, im Klub Drushba. Warum fragt man sich da vielleicht?
Giles: Das macht unser Booking. [Anm.d.Red. Humming Records]
Sam: Weil es am weitesten weg ist von dort, wo wir herkommen (lacht) [Anm.d.Red.: Sam und Olly wohnen in London, Giles in Brighton]

Was gefällt euch denn besser, wenn ihr es entscheiden müsstet, auf Festivals oder in Clubs spielen?
Giles (denkt eine ganze Weile nach): Wir mögen beides.
Sam: Ein Festival kann abgefahren sein, genauso aber auch totaler Müll. Das Gleiche gilt aber auch für Clubshows. Es macht beides Spaß.

Habt ihr auf Tour schon mal was zerstört – Hotelzimmer, Backstagebereiche, Verstärker?
Sam: Wir sind ziemlich harmlose Jungs (alle schmunzeln sich verdächtig an). Außerdem übernachten wir auch nicht in Hotels, sondern leben in unserem Van, und den würden wir eher nicht zerstören.

In einem Feature über euch auf RTL2, einem deutschen Fernsehsender, heißt es, eine eurer Mütter hätte euren Van bezahlt, damit ihr auf Tour gehen und eure Karriere starten könnt …
Sam (unterbricht ungläubig): Was hat meine Mutter?
Ja, euren Tourbus bezahlt, sagen sie von RTL2.
Olly (schaut von seinem Netbook hoch): Naja, in England gibt’s für’s Studieren Geld und als wir dann abgebrochen haben, haben wir das Geld dafür benutzt, uns den Bus zu kaufen. [Anm.d.Red.: An die Muttis: Die Drei studieren inzwischen wieder.]

Lasst uns über euer neues Album „Passions Of A Different Kind“ sprechen, da fällt auf, dass „Racing Race“ und „Noah“ die einzigen alten Songs auf der Platte sind?
Giles (prompt): Alles andere ist einfach schon released und zu kaufen. Es würde mich auch einfach frustrieren, nur alte Songs zu releasen, wenn wir inzwischen schon so viel Neues haben.
Es liegt also nicht daran, dass ihr von euren alten Sachen gelangweilt seid?
Sam und Giles: Nein, nein!
Na dann, wird es heute Abend alte Songs zu hören geben? „House of Flowers“ vielleicht, bitte?
Sam: Wir werden auf jeden Fall auch alte Songs spielen, aber “House of Flowers” zu spielen, wäre extrem eigenartig für uns, das sind nicht mehr wir.
Hm, dann muss ich es mir wohl weiter allein anhören.
Sam (grinst): Bleibt dir wohl keine andere Wahl.

Einige Songs auf „Passions Of A Different Kind“ sind viel ruhiger, als man es von euch bisher gewohnt war, „The Beginning“, „Candles Out“ oder vor allem „Heat and Fire“. Was würdet ihr sagen, wie habt ihr euch und wie hat sich euer Sound in den letzten zwei Jahren verändert?
Sam: Wir sind definitiv besser geworden, musikalisch, außerdem haben wir uns auch einfach viele Gedanken um den Sound gemacht. Wir wollten nicht mehr nur die ganze Zeit laut sein.
Giles: Ja, ja, wir werden langsam ruhiger …

Wo seht ihr euch dann in 5 Jahren – verheiratet, Kinder, mit gut verdienendem Job?
Sam (sofort): Nein, nein, nein! Wir werden immer noch Musik machen!
Giles (etwas verträumt): Sind aber vielleicht verheiratet …
Sam: Musik machen wir aber trotzdem!
Giles: Ja doch. (grinst)

Apropos, was ist de nervigste Frage, die ihr in Interviews immer wieder beantworten müsst?
Sam: Diese! (lacht)
Sam und Giles (gleichzeitig): „Woher kommt euer Bandname?“
Ok, dann lass ich das mal sein. Wie steht’s mit der ewigen Frage nach der Katholischen Jungenschule, auf der ihr ja wart. Darum geht’s doch auch in jedem Artikel, jeder Rezension?
Sam: Ja, oder? Warum fragt ihr sowas, das ist weder interessant, noch überhaupt relevant! (lacht)

Letzte Frage, Jungs: Wart ihr heute schon Falafel essen? [Anm.d.Red.: Beim letzten Gig in Halle, aßen sie zum 1.Mal Falafel und waren danach so begeistert, dass sie sogar in anderen Städten wie Dresden Falafel essen waren]
Sam: Nee.
Giles: Bis jetzt noch nicht, nein.
Sam: Wir haben auch gar kein Geld. (alle schweigen)

Danke, das war’s schon und schön war’s auch.
Sam (streckt sich auf der Coach aus): Schööön, das war mal entspannt.

 


Wenn ihr wissen wollt, wie das Konzert war, hier lang.

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