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James Yuill – Turning Down Water For Air

Ein Singer-Songwriter der mit Vorliebe Elektroanteile in seine Folklastige Musik einfließen lässt.
So ein Unterfangen kann auch mal in belanglosen ‚Gedudel‘ enden, doch diese ‚Dudel‘-Momente sind auf Turning Down Water For Air rar gesät. James Yuill macht mit seiner sanften Stimme und seiner Verliebtheit in Radiohead so einiges wett. Welcome to Schlazimmer- Productions.

James Yuills Stimme ist irgendwie schon ein kleines Phänomen. Er klingt auf
der einen Seite beinahe desinteressiert-monoton, versprüht auf der anderen Seite aber einen ganz dezenten Charme. Eigenwillig ist dieser Musiker ja ohnehin, aber vor allem gerät das was er anpackt zumeist eigenwillig schön. Turning Down Water For Air, ein nebenbei bemerkt wunderbar klingender Albumtitel, ist nach einigen Hördurchgängen zu einem Großteil vor allem eines: Eine zurückhaltende Platte, auf die man gerne zurückgreift, weil sie eben weder zu lärmend, noch zu melodiös noch zu fordernd sein kann.
Wirklich gut wäre die Turning Down Water For Air allerdings geworden, wenn manchem elektronischer Moment ebenfalls eine gewisse Zurückhaltung zugesprochen worden wäre. So findet man auch Tracks, bei denen der Künstler es etwas zu bunt treibt und die elektronischen Elemente wenig dezent aus den Boxen plätschern. Die besseren Momente sind dementsprechend die eher Folklastigen die gezielt von Elektronischem ausgeschmückt werden und Yuills Stimme sich in den Vordergrund schiebt. In etwa so hat Yuills Karriere auch begonnen. Nur Yuill und seine Gitarre in kleinen Clubs in London. Viele attestierten ihm damals schon eine gewisse Nähe zu Sufjan Stevens. Und der Vergleich steht auch heute noch. Yuills allgemeine Eigenwilligkeit ist sein Trumpf im Ärmel und die Symbiose aus Singer-Songwriter-Folk und Elektronik eine hoch interessante Mischung. Wie das nur wäre, würde jede Schlafzimmer-Laptop-Produktion so viel Kopfhörerfutter hergeben?

VÖ: 09.01.2009

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