„Ich hab mich spezialisiert, auf Zeiten mit Dir, Dein Dasein regiert, die Sehnsucht in mir“ – das war jahrelang meine Assoziation der Kombination „Österreich“, „deutsch“ und „Indierock“. Scheinbar muss ich jetzt umdenken, neben Heinz aus Wien sind da jetzt noch Jonas Goldbaum, die heute ihr Album Unsere Welt braucht Dich bei uns veröffentlichen.

Jonas Goldbaum – der Name klingt nach einem schwermütigen Singer-Songwriter. Aber weit gefehlt: Jonas Goldbaum ist eine Band aus Wien, die gute Rockmusik machen. Neben den genannten Heinz aus Wien erinnern die Jungs ebenfalls an die frühen Sportfreunde Stiller und auch ein Stückchen an Madsen.

Jonas Goldbaum machen alles richtig: in einem Moment sind sie im übertragenen Sinn melancholisch leise, im nächsten total laut um zu explodieren. Eine Mischung, die Herz und Beine gleichermaßen trifft. „Unsere Welt braucht Dich“ ist bereits ihr zweites Album, warum hat man vorher von ihnen bei uns noch nichts gehört? In Österreich sind sie schon ziemlich bekannt, laufen auf FM4 und füllen die Clubs.

Ein Lied, das gleich beim ersten Hören auffällt, ist „Sternenparties„. Arne singt davon, dass man lange nichts Außergewöhnliches mehr gemacht hat, sondern nur im Alltag lebt, als Bodenpersonal und nicht zu den Sternen abhebt. Ein Gefühl, dass jeder wahrscheinlich kennt, Jonas Goldbaum finden dafür schöne Bilder.

„Allzu viel ist hier nicht passiert
und wenn ich ehrlich bin,
hat mich die Zeit ganz schön frustriert
dabei wär ich schon lang bereit
einfach auszubrechen
aus dem Alltag und der Einsamkeit“

„Sternenparties“ war neben „Taucher im Meer“ und „Eine neue Zeit“ bereits schon auf dem Jonas Goldbaum-Debütalbum „Tower an Bodenpersonal“ wie Sänger Arne in unserem Interview erzählt, sind sie jetzt noch mal veröffentlicht wurden, weil „diese Songs so gut sind, und es schade wäre, wenn sie nicht in Deutschland erschienen wären„. Da kann man Arne nur zu stimmen, diese drei Songs gehören wirklich zu den Besten des Albums. Aber auch „Fallschirm“ und „Lebenslänglich“ begeistern. Neben der Musik muss man aber auch das wirklich gelungene Cover von Ingo Petramer erwähnen und loben, der unter anderem schon für Tomte und Placebo Cover gestaltet hat.

Jonas Goldbaum wird bald ein Begriff für die deutsche Hörerschaft sein, man sollte vielleicht jetzt noch schnell zum Konzert gehen, damit man sagen kann, dass man die ja schon gesehen hat, als sie noch nicht so bekannt waren.

„Alles was wir wollten, war doch nur so richtig Leben“ – wie wahr, wie wahr.

Hier gibts unser Interview mit Arne von Jonas Goldbaum zu lesen.