Es ist geschehen, was geschehen musste! Nachdem sich DJ Kante und Johnny Kasalla schon eine ganze Zeit lang nicht aus dem Weg gehen konnten, haben sie nun zusammen eine Band namens Kasaka gegründet und die erste selftitled EP „Kasaka“ aufgenommen. Und dass die beiden genau die gleichen Vorstellungen von Musik haben, merkt man den treffsicheren Tracks an.
Um kurz den Hintergrund zu erläutern: DJ Kante ist eine Hälfte der Chefetage von Cobretti Records und hat bisher nur vereinzelt Songs unter seinem Namen herausgebracht. Johnny Kasalla hingegen hat schon einige Alben auf Cobretti zu verzeichnen und hat sich bisher auf trashigen Electro mit eingestreuten Samples konzentriert. Doch was die beiden nun zusammen anpacken, kann man problemlos als professionellen Electro-Pop bezeichnen.
Bereits der erste Song der 5-Track starken EP, betitelt „Samstag“ macht klare Ansagen, in welche Richtung es gehen soll. Eine catchy Synthesizerline gibt den Ton an und der Track tänzelt mit weiteren elektronischen Spielereien hinterher. Am Ende kommt sogar noch ein Klavier hinzu, dass mit Hall unterlegt dem Song seine Größe verleiht. Ähnlich aufgebaut ist auch „DIMeins“, bei dem ein pistolenartiges Knarzen zum bezeichnenden Element wird. Highlight unter den rein instrumentalen Songs ist allerdings „Nacht Zu Zweit“, der im Vergleich zu den anderen Liedern am minimalistischsten daherkommt und sogar Deep House Elemente mit einbringt. Doch es soll nicht nur instrumental bleiben, für zwei Songs haben sich Kasaka befreundete Sänger ins Boot geholt. Bei „Finally“, einem ohnehin sehr nach vorne gehenden Stück, greift kein geringerer als Ashi von Captain Capa zum Mikrofon. Da das Stück mit seinem drückenden Bass und dem Rhythmus ohnehin schon ziemlich an Captain Capa erinnert, passt Ashi’s Stimme perfekt zu dem Lied und macht „Finally“ neben „Nacht Zu Zweit“ zum besten Track der Platte. Relativ schwach ausgefallen ist leider „Young Again“, bei dem eine junge Dame namens Leontine singen darf. Ihre Stimme ist viel zu glatt und somit wirkt der ganze Track zu kantenlos und langweilig. Das bleibt aber auch das einzige Manko an der ansonsten sehr gelungenen EP.
Dass es bombastisch werden würde, wenn die beiden aufeinandertreffen, war abzusehen. Aber dass das gleich so groß wird, damit hat wohl keiner gerechnet. Diese EP scheint nur der Anfang von einem ernstzunehmenden Projekt zu sein und man darf gespannt bleiben, was da in Zukunft so kommt. Was länge währt, wird endlich gut!
VÖ: „Kasaka“ erschien am 23.07.2010 auf Cobretti.
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